Suche

Kardinal Sandri zu Besuch in Mazedonien Kardinal Sandri zu Besuch in Mazedonien 

Mazedonien: Ostkirchen-Kardinal warnt vor Block-Denken

Eigentlich gehören die Slawenapostel Kyrill und Method zu den Stiftern von Einheit unter den Völkern, doch heute sei ihre Botschaft in Gefahr. Davor warnte der für die Ostkirchen zuständige Kardinal Leonardo Sandri bei einer Feier in dem südosteuropäischen Balkanstaat.

Mario Galgano - Vatikanstadt

Kardinal Sandri war am Wochenende zur Errichtung einer neuen Eparchie (Diözese) in Skopje. In seiner Predigt bei der Göttlichen Liturgie sagte er am Sonntag, dass gerade jene Region Europas, in der die neue Eparchie gegründet wurde, in der Vergangenheit mit viel „Gegenwind“ und Verfolgungen rechnen musste. Man müsse stattdessen die heiligen Kyrill und Method, die Osteuropa christianisiert und vereint haben, als Vorbild nehmen.

„Heute erleben wir stattdessen Trennungen zwischen Blöcken und Gruppierungen, die sich gegenseitig als ,Feinde´ bezeichnen, anstatt Dialog und Gemeinschaft zu suchen“, so Kardinal Sandri. In vielen Orten erlebe man jenen Egoismus, bei der man Grenzen schließe, fügte er an und erinnerte an Mazedonien als „Transitland“ in den vergangenen Jahren während der Flüchtlingskrise in Europa.

Frieden im Nahen Osten passt Menschenhändlern nicht

„Man kann egoistisch sein, indem man die Grenzen schließt, aber kann auch egoistisch sein, indem man sie offen hält und gleichzeitig nicht in der Welt zusammenarbeitet, um gerechte Beziehungen aufzubauen, in denen selbst die ärmsten Nationen sich entwickeln können“, sagte Kardinal Sandri in seiner Predigt. Er erinnerte an die Kriege im Nahen Osten, die schon seit zu langer Zeit andauerten. „Aber Frieden scheint den vielen Menschenhändlern und ,Händlern des Todes´ nicht zu passen. Der Empfang, den Sie in den letzten Monaten in Mazedonien so vielen armen Menschen bereitet haben, die von ihrem Land auf der Suche nach Stabilität und Hoffnung aufgebrochen sind, ist ein Zeichen christlicher Hoffnung und authentischer Menschlichkeit“, würdigte der Kardinal.

An der Feier in Mazedonien nahmen zahlreiche Vertreter der lateinischen und byzantinischen Kirche teil; sie kamen aus Bulgarien, Griechenland, Montenegro, Serbien, Kroatien, Ungarn, Frankreich und der Ukraine.

(vatican news)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

Photogallery

Eindrücke vom Besuch in Mazedonien
03. Dezember 2018, 11:50