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Papst Benedikt am 12. September 2006 in der Universität Regensburg Papst Benedikt am 12. September 2006 in der Universität Regensburg 

Dialog mit Muslimen: Die „Regensburger Rede“ und ihre Folgen

Die „Regensburger Rede“ von Papst Benedikt XVI. löste 2006 eine Kontroverse mit der islamischen Welt aus. Doch aus der Krise entstand etwas Neues, das letztlich auch die Reise von Papst Franziskus auf die arabische Halbinsel ermöglichte.

Bei der Vorlesung an der Universität Regensburg, an der er einst gelehrt hatte, sprach Papst Benedikt im September 2006 über Glaube und Vernunft. Dabei zitierte er aus einem mittelalterlichen Dialog zwischen dem byzantinischen Kaiser Manuel II. Palaiologos und einem gelehrten Perser: „Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat, und da wirst du nur Schlechtes und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er predigte, durch das Schwert zu verbreiten“.

Das schwierige Zitat wurde in Teilen der islamischen Welt zunächst – fälschlich – als Wort des Papstes selbst aufgefasst. Muslime sahen ihren Glauben von höchster katholischer Stelle in Verruf gebracht, es kam zu Massenprotesten bis hin zu gewalttätigen Ausschreitungen. Papst Benedikt zeigte sich bestürzt und drückte sein Bedauern aus. Im Gespräch mit Michael Seewald bekannte er später, er habe die politische Reichweite seiner Rede unterschätzt.

Im Jahr darauf jedoch...

Im weiteren Verlauf allerdings brachte die Regensburger Rede neue Dynamik in den Dialog der Religionen. 138 muslimische Gelehrte gingen 2007 einen entscheidenden Schritt auf die christliche Seite zu: Sie verfassten in Reaktion auf die Papstvorlesung den Brief „Ein Wort, das uns und euch gemein ist“ an den Papst und weitere christliche Religionsführer.

Der hierin enthaltenen Einladung zum Gespräch folgte die Gründung des Katholisch-Muslimischen Forums, das alle drei Jahre tagt und gegen Gewalt im Namen der Religionen eintritt. Das erste Seminar fand 2008 im Vatikan statt und behandelte das Thema „Gottes- und Nächstenliebe“. In Jordanien sprachen die Vertreter der beiden Religionen 2011 über Glaube, Vernunft und Mensch, in Rom 2014 über Zusammenarbeit und Dienst, in Berkeley/USA 2017 über ganzheitliche menschliche Entwicklung. Die nächste Zusammenkunft ist für 2020 geplant.

Die muslimische Welt ist in Bewegung, so wie die christliche, und auf beiden Seiten ist 2019 der Vorsatz zum Dialog auf höchster Ebene unerschütterlich. Davon zeugen nicht zuletzt die Reisen von Papst Franziskus, der dieses Jahr nicht nur die Vereinigten Arabischen Emirate besucht, sondern auch Marokko.  So zeigt die Nachgeschichte der „Regensburger Rede“, wie eine Krise neue Wege öffnete und christliche wie muslimische Gelehrte einander annäherte.

(vatican news)

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31. Januar 2019, 12:58
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