Dem. Rep. Kongo: Regierung bezeichnet Kirche als „gesetzlos“
Zuvor hatte die Kongolesische Bischofskonferenz das Regime aufgefordert, das Ergebnis der Wahl vom 30. Dezember "wahrheitsgemäß" zu verkünden. Der Sieger stehe bereits fest. Kritik äußerte die Gemeinsame Kongolesische Front (FCC) von Regierungskandidat Emmanuel Shadary vor allem am Generalsekretär der Bischofskonferenz, Donatien Nshole. Dieser habe durch die Behauptung, den Wahlsieger zu kennen, „komplett illegal“ gehandelt. Die politische Lage in dem zentralafrikanischen Staat ist eine Woche nach der Abstimmung prekär. Ursprünglich sollten die Ergebnisse bis zu diesem Sonntag verkündet werden; jedoch könne es mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Verzögerungen kommen, gab die nationale Wahlkommission CENI am Donnerstag bekannt.
Seit 17 Jahren ist Kabila an der Macht
Seit der Unabhängigkeit von Belgien 1960 erlebte die Demokratische Republik Kongo keinen friedlichen Machtwechsel. Der Urnengang sollte nun die 17-jährige Regierungsperiode von Präsident Joseph Kabila beenden. Beobachter erwarten, dass der Despot durch den von ihm ernannten Kandidaten Shadary versuchen wird, die Fäden in der Hand zu behalten. Letzte Umfragen räumten jedoch dem Oppositionskandidaten Martin Fayulu die besten Chancen auf das Präsidentenamt ein. Unterdessen nimmt der internationale Druck auf das Regime zu: UNO, USA, EU und Afrikanische Union (AU) drängten diese Woche darauf, ein Ergebnis zu verkünden, das den Willen des Volkes widerspiegele. Berichten zufolge stationierten die USA am Wochenende 80 Soldaten im westafrikanischen Staat Gabun - für den Fall, dass es in Kinshasa zu Gewalt kommt.
(kna – mg)
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