Syrien: Nur noch zwei Prozent Christen im Land
Die christliche Präsenz im Nahen Osten laufe Gefahr ganz auszusterben, nicht so sehr weil Kirchen zerstört werden, sondern weil die Männer auswandern und Familien mit einem christlichen und muslimischen Ehepartner meistens dem Islam folgen, erklärte in diesem Zusammenhang Kardinal Mario Zenari, Apostolischer Nuntius in Syrien, zur gegenwärtigen kritischen Lage der christlichen Gemeinden in Syrien. Dies berichtet die Ungarische Botschaft beim Heiligen Stuhl in einer Veröffentlichung zum jüngsten Besuch des Kardinals in Ungarn.
Konferenz an Katholischer Universität
Über den gegenwärtigen Zustand der christlichen Gemeinden in Syrien sprach Kardinal Zenari bei einer Konferenz in der Katholischen Universität Péter Pázmány in Budapest. Zum „Exodus“ der Christen betonte der Kardinal, dass ihr Anteil nach dem Zweiten Weltkrieg fast 25 Prozent der syrischen Bevölkerung ausmachte. Der Prozentsatz sei jedoch bereits vor dem Konflikt von 2012 auf sechs Prozent gefallen. Unter den Ursachen für diesen Rückgang erwähnte der Nuntius auch die niedrige Geburtenrate christlicher Familien.
Anlass für den Besuch von Kardinal Zenari in Ungarn war vor allem die von der ungarischen Regierung angebotenen Unterstützung des Programms „Open Hospitals“ zur Finanzierung der medizinischen Behandlung von etwa 4.500 Patienten in syrischen Gesundheitseinrichtungen im Laufe eines Jahres. In diesem Zusammenhang überreichte der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán dem Kardinal am vergangenen 22. Januar das offizielle Dokument, das den ungarischen Beitrag in Höhe von 1,5 Millionen Euro für das von der AVSI-Stiftung verwaltete Programm bereitstellt.
(fides - mg)
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