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Könnte Teil des neuen Pilgerweges werden: Die Mission Jesus de Tavarangue 412 km südlich von Asuncion Könnte Teil des neuen Pilgerweges werden: Die Mission Jesus de Tavarangue 412 km südlich von Asuncion 

Paraguay: Südamerikanischer „Jakobsweg“

Paraguay plant einen neuen Pilgerweg, der mehr als 30 Jesuiten-Dörfer miteinander verbinden soll. Der Pilgerweg wolle an den Erfolg der europäischen Jakobswege anknüpfen, berichtete die Katholische Nachrichtenagentur.

Der geplante „Jesuiten-Weg“ soll an die von dem Orden gegründeten Dörfer in Paraguay erinnern, die Anfang des 17. Jahrhunderts zum Schutz der Indios vor Sklavenhändlern errichtet wurden. Die von den Jesuiten gegründeten Orte, sogenannte Reduktionen, entstanden in Paraguay, Argentinien, Brasilien, Uruguay und Bolivien. 1767 wurden alle Jesuiten-Reduktionen aufgelöst. 250 Jahre später soll das Erbe der Jesuiten durch den Pilgerweg wieder neu erfahrbar werden.

Teil des Weltkulturerbes der Unesco

Zu den Dörfern am Jesuiten-Weg soll auch die im 17. Jahrhundert gegründete Reduktion San Ignacio Mini auf heute argentinischem Gebiet zählen. In der Blütezeit sollen dort etwa 4.000 Menschen gelebt und gearbeitet haben. Seit 1984 sind die Ruinen der Reduktion Teil des Unesco-Weltkulturerbes. 

Historischer Hintergrund der Dörfer ist die Jesuiten-Synode von 1603. Der 1534 gegründete Orden - der vor allem in der Südamerika-Mission tätig war - beschloss Maßnahmen gegen die Versklavung und Ausbeutung der Indios. Darunter fiel auch der Schutz vor unmittelbarem spanischen Zugriff. Ab 1610 errichtete der Orden im heutigen Paraguay selbstverwaltete Reduktionen. Die Reduktionen waren in Dörfer von rund 400 bis 7.000 Einwohnern gegliedert, die gemeinsam Ackerbau, Viehzucht und Handwerk betrieben.

1767 per Erlass aufgelöst

Trotz des missionarischen und wirtschaftlichen Erfolgs der Reduktionen wurden in den 1630er Jahren ganze Indio-Dörfer niedergebrannt. Der endgültige Niedergang der Jesuiten-Reduktionen erfolgte am 2. April 1767, als sie per Erlass aufgelöst wurden. Allein in der Provinz Paraguay waren mehr als 110.000 christliche Einwohner betroffen, zwölf Gymnasien und eine Universität.

(kna - ck)

 

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17. Februar 2019, 11:03