Papst Franziskus nimmt Barbarins Rücktritt nicht an
Stefan von Kempis – Vatikanstadt
Der Erzbischof von Lyon ist unlängst von einem Gericht wegen der Nicht-Anzeige von Missbrauchsfällen zu sechs Monaten Haft verurteilt worden. Gegen diese Entscheidung geht er in die Berufung. Schon zuvor hatte er allerdings die Absicht geäußert, zurückzutreten, um seinem Erzbistum eine Atempause zu verschaffen.
In einer Erklärung, die das Erzbistum Lyon am Dienstag verbreitete, bestätigt der Kardinal, er habe am Montag „seine Mission in die Hände des Heiligen Vaters zurückgegeben“.
Wörtlich heißt es weiter: „Er wollte diesen Rücktritt nicht annehmen und berief sich dabei auf die Unschuldsvermutung. Dann ließ er mir die Freiheit, die Entscheidung zu treffen, die mir für das Leben des Bistums Lyon heute die beste erscheint.“
Auf „Anregung des Papstes“ und weil die Kirche von Lyon schon seit drei Jahren leide, habe er darum beschlossen, sich „für einige Zeit zurückzuziehen und die Leitung des Erzbistums dem Generalvikar Yves Baumgarten zu überlassen.“ Diese Entscheidung gelte von diesem Dienstag an, so der Kardinal weiter.
Bestätigung aus dem Vatikan
Vatikansprecher Alessandro Gisotti bestätigte die Angaben Barbarins. In einem kurzen Statement versicherte er „allen Opfern von Missbrauch, dem Erzbistum Lyon und der ganzen französischen Kirche“ die Nähe des Papstes „in einem besonders schmerzlichen Moment“.
(vatican news)
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