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Lahore: Pakistanische Christen protestieren gegen die Angriffe auf Moscheen in Christchurch, Neuseeland. Lahore: Pakistanische Christen protestieren gegen die Angriffe auf Moscheen in Christchurch, Neuseeland. 

Pakistan: Gedenken an das Attentat von Lahore

„Besonders schmerzlich ist, dass die Angriffe Menschen galten, die sich zum Gebet versammelt hatten.“ Das sagte der Erzbischof von Lahore, Sebastian Francis Shaw, bei der Gedenkmesse für die Märtyrer vom 15. März 2015. Die Angriffe auf zwei Kirchen in Youhanabad, dem Gebiet, in dem mehr als 100.000 Christen leben, hatten zahlreiche Todesopfer gefordert.

Silvia Kritzenberger - Vatikanstadt

Im Rahmen der Messfeier zum Jahrestag des Attentats traf der Erzbischof in der St. Johanneskirche in Youhanabad auch Angehörige der Opfer und Verletzten.

„Wir sind heute zusammengekommen, um gemeinsam mit unseren Brüdern und Schwestern für unsere Märtyrer zu beten und Gott zu danken, dass er das Leben von mehr als 1.500 Menschen in den Kirchen gerettet hat“, sagte Erzbischof Shaw in seiner Predigt. In besonderer Weise würdigte er den Mut der Wachleute, die sich den Angreifern in den Weg gestellt hatten. Bei dem Attentat in der katholischen St. Johanneskirche und in der evangelischen Christuskirche waren 21 Menschen getötet und 80 verletzt worden. Die Wachleute hätten ihr Leben geopfert, um die Menschen in der Kirche zu retten; sie seien ihrer Verantwortung treu geblieben, das ihnen anvertraute Volk mit ihrem Leben schützen, so die Würdigung des Erzbischofs.

Gebet für die Opfer in Neuseeland

Erzbischof Shaw dankte den Streitkräften, insbesondere der pakistanischen Armee, die „in allen Teilen des Landes präsent ist, um unsere Sicherheit und unseren Schutz zu gewährleisten.“ Die Christen in Pakistan rief Bischof Shaw auf, auch für die Opfer der brutalen Angriffe auf zwei Moscheen in Neuseeland zu beten: „Wir sind erschüttert über die Morde in den Moscheen – ganz besonders, weil es sich um Menschen handelte, die zum Gebet versammelt waren. Wir beten für alle, die um ihre Angehörigen trauern. Möge ihnen Gott Trost und Kraft geben.“ Abschließend formulierte der Erzbischof noch ein Gebetsanliegen für die Regierungen Pakistans und Neuseelands: „Mögen sie die teuflische Geißel des Terrorismus besiegen und den Frieden auf der Welt wiederherstellen.“

Hintergrund

Am 15. März 2015 verübten die Taliban in der ostpakistanischen Stadt Lahore zwei Selbstmordanschläge. Die Bomben explodierten mit wenigen Minuten Zeitverzögerung während der Gottesdienste in einer katholischen und einer evangelischen Kirche, die nicht weit voneinander entfernt liegen. Die Taliban-Kämpfer hatten sich in die Luft gesprengt, als Wachleute sie am Eingang der Gotteshäuser stoppen wollten.

Mindestens 14 Menschen wurden bei dem Selbstmordanschlag getötet, zahlreiche weitere wurden verletzt. Die radikalislamischen Taliban bekannten sich zu dem Attentat. Im Stadtviertel Youhanabad, wo sich die Anschläge ereigneten, leben zahlreiche Christen; es ist die größte Ansiedlung der religiösen Minderheit in Pakistan. Wie auch die Angehörigen anderer Minderheiten werden Christen immer wieder von extremistischen Gruppen ins Visier genommen.

(vatican news)
 

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18. März 2019, 11:40