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Belästigungsvorwürfe: Die US-Bischöfe machen in Sachen Missbrauchsverfolgung Ernst Belästigungsvorwürfe: Die US-Bischöfe machen in Sachen Missbrauchsverfolgung Ernst 

USA: Zwei Bischöfe dürfen Priesteramt vorerst nicht mehr ausüben

Der Erzbischof von Baltimore, William Edward Lori, hat nach Voruntersuchungen wegen Belästigungsvorwürfen gegen die emeritierten Bischöfe Bransfield und Bennet vorerst lokale Maßnahme angeordnet, bis eine endgültige Entscheidung durch den Vatikan vorliegt.

Der im vergangenen Jahr von seinem Amt als Bischof der US-Diözese Wheeling-Charleston zurückgetretene 75-jährige Bischof Michael J. Bransfield darf nach Vorwürfen wegen sexueller Belästigung Erwachsener sowie finanzieller Unregelmäßigkeiten in seiner Ex-Diözese vorerst keine priesterlichen oder bischöflichen Dienste mehr ausüben. Das hat der Apostolische Administrator von Wheeling, Baltimores Erzbischof William Edward Lori, nach US-Medienberichten angeordnet. Den gleichen Einschränkungen, die jeweils nach Rücksprache mit Rom erfolgten, unterliegt ab sofort auch ein ehemaliger Weihbischof von Baltimore, der 72-jährige Gordon Bennett.

Der Vatikan hatte den Rückzug von Bischof Bransfeld aus der Diözese Wheeling-Charleston im vergangenen September bekannt gegeben. Papst Franziskus ernannte Erzbischof Lori zum Übergangsleiter mit dem Auftrag, die Vorwürfe gegen den emeritierten Bischof zu untersuchen.

Die Ergebnisse der Vorermittlungen gehen nach Rom

Die fünfmonatigen Vorermittlungen führte Lori nach Angaben seiner Erzdiözese Baltimore mit Hilfe eines Teams von fünf Laienexperten durch. Die Ergebnisse gehen nun nach Rom. „Bis zur Beurteilung der Ergebnisse durch den Heiligen Stuhl habe ich als Apostolischer Administrator der Diözese Wheeling-Charleston angeordnet, dass Bischof Bransfield nicht befugt ist, einen priesterlichen oder bischöflichen Dienst auszuüben, und zwar weder innerhalb der Diözese Wheeling-Charleston noch innerhalb der Erzdiözese Baltimore“, so Erzbischof Lori in einer Erklärung.

Gleiches gilt laut Lori für den in der Vergangenheit in Baltimore und auf Jamaika als Bischof tätigen Jesuiten Gordon Bennett. Bennett war von 1998 bis 2004 Weihbischof in Baltimore und anschließend Bischof der jamaikanischen Diözese Mandeville. 2006 erfuhr die Erzdiözese Baltimore nach eigenen Angaben vom Vorwurf der sexuellen Belästigung eines jungen Erwachsenen durch Bennett und meldete dies an die Nuntiatur in Washington. Im August 2006 trat Bennett – aus gesundheitlichen Gründen, wie es hieß – im 60. Lebensjahr als Bischof von Mandeville zurück.

2009 wurde Bennett von der Anschuldigung der sexuellen Belästigung freigesprochen, teilte die Westprovinz der US-amerikanischen Jesuiten laut „Associated Press“ am Montag in einer Erklärung mit. Der Fall sei aber im vergangenen Jahr erneut geprüft worden, woraufhin die Bischofskongregation in Rom anordnete, dass Bennet sein bischöfliches Amt nicht ausüben darf, so die Jesuitenprovinz.

Lori: Umsetzung der Regelung zum Umgang mit Missbrauchsbeschuldigungen

Die Vorgangsweise Loris, die für die beiden von ihm geleiteten Diözesen gilt, entspricht einer im Januar von der Erzdiözese Baltimore in Kraft gesetzten Regelung zum Umgang mit Missbrauchsanschuldigungen gegen Bischöfe. Als Apostolischer Administrator führte sie Erzbischof Lori auch für die Diözese Wheeling-Charleston ein.

Laut US-Nachrichtendienst „Catholic News Service“ hat Lori in diesem Punkt eine Vorreiterrolle unter den US-Bischöfen inne. Ende vergangener Woche gab laut CNS auch der Bostoner Erzbischof Kardinal Sean O'Malley für seine Erzdiözese ähnliche Vorgaben bekannt.

(kap – skr)
 

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12. März 2019, 16:08