Kolumbien: Kirche ruft zum Dialog in Unruheprovinz auf
„Wir rufen die nationale Regierung, die Gemeinden, die sozialen Organisationen dazu auf, den Weg des Dialoges voranzubringen, um konkrete Antworten zu finden, die Problemstellungen zu überwinden und die Gemeinden auf einem Weg einer nachhaltigen Entwicklung in Einklang und Mitverantwortung zu bringen“, zitiert die Tageszeitung „El Pais“ den Vorsitzenden der kolumbianischen Bischofskonferenz, Bischof Oscar Urbina.
Besonders für die Gewalt, die Unterversorgung mit Nahrung und Medikamenten, die hohe Arbeitslosigkeit und das Fehlen von Zukunftsperspektiven gelte es Lösungen zu finden, schrieb Bischof Urbina. Der Bischofskonferenz-Vorsitzende versicherte zudem die Angehörigen der bei den gewaltsamen Zusammenstößen Verstorbenen der Nähe der Kirche und rief zu Gebet um Versöhnung im Land auf.
Indigene Verbände demonstrieren
In der Region Cauca demonstrieren seit Tagen Vertreter indigener Verbände sowie der Kleinbauern, um die Einhaltung von Zusagen der Vorgängerregierungen durchzusetzen. Kolumbiens konservativer Präsident Ivan Duque will erst in die Provinz reisen, wenn die Demonstranten die Blockaden wichtiger Verkehrsrouten wie der Panamericana aufheben, erklärte Innenministerin Nancy Patricia Gutierrez. Kolumbiens linksgerichteter Oppositionsführer Gustavo Petro stellte sich bei einem Besuch der Demonstranten hinter deren Position.
Die Regierung hat mit einem „Nationalplan zur Entwicklung“ Investitionen in der Gegend in Aussicht gestellt. Die kolumbianische Armee schickte am Wochenende zwei Flugzeuge mit zehn Tonnen Medikamenten in die abgeschnittene Region Narino. Bei den Unruhen sind bereits mehrere Menschen ums Leben gekommen. Ungeklärt ist die Ursache einer Explosion, bei der neun Indigene starben.
(kna – mg)
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