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Vollmond über der Akropolis in Athen Vollmond über der Akropolis in Athen 

Ostertermin fällt in diesem Jahr aus der Norm

In diesem Jahr widersprechen sich astronomische Fakten und Kalender. Rein astronomisch müsste Ostern an dem Sonntag gefeiert werden, der dem Vollmond nach Frühlingsanfang folgt – also nicht am 21. April, sondern am 24. März.

In diesem Jahr kommt es zum höchst seltenen „Oster-Paradoxon“. Während Ostern in diesem Jahr astronomisch gesehen auf den 24. März fallen müsste, wird das Fest erst am 21. April gefeiert.

Das Konzil von Nicäa

Die Problematik des Ostertermins liegt unter anderem an den begrenzten wissenschaftlichen Möglichkeiten zur Berechnung von Frühlingsanfang und Vollmond zur Zeit des frühen Christentums. Im Konzil von Nicäa, das Kaiser Konstantin im Jahr 325 einberufen hatte, wurde der lange Streit der Theologen zum Ostertermin beendet.

Ostern wurde vom jüdischen Passahfest abgeleitet, das am ersten Frühlingsvollmond beginnt. Somit einigte man sich auf den ersten Sonntag nach dem Vollmond, der dem Frühlingsanfang folgt. Demnach sind der 22. März und der 25. April die frühest- und spätestmöglichen Daten, auf die Ostern theoretisch fallen kann.

Das Problem des Ortes

Die Tag- und Nachtgleiche, die den Frühlingsbeginn astronomisch definiert, kann zwischen dem 19. März vormittags und dem 21. März abends stattfinden. Der Vollmond lässt sich exakt berechnen. Allerdings wurde für die Berechnung kein Ort festgelegt. Dies ist problematisch, da es aufgrund der Zeitzonen zu mehrstündigen Unterschieden kommt. Diese können für das Osterdatum entscheidend sein.

Ein fester Frühlingsanfang

Ein erster Lösungsvorschlag wurde im 16. Jahrhundert erarbeitet: vom Mathematiker und Jesuitenpater Christophorus Clavius. Praxistauglich wurde seine Formel jedoch erst nach der Weiterentwicklung durch den Mathematiker Carl Friedrich Gauß im Jahr 1800. Seitdem wurde sie nur leicht abgewandelt und findet noch heute Verwendung.

Sie datiert den Frühlingsanfang prinzipiell auf den 21. März, und auch die Mondphasen werden nach einer einfachen Formel berechnet. Allerdings führt das Modell gelegentlich dazu, dass das kalendarische Ostern von den astronomischen Vorgaben abweicht.

So wird der Vollmond am Morgen des diesjährigen 21. März noch als Wintervollmond gewertet. Der erste Frühlingsvollmond erscheint erst im April, und Ostern feiern wir am 21. April.

(kap – ap)
 

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01. März 2019, 15:20