Peru: Wo sich die „katholische Hoffnung“ verabschiedet hat
Denn der dort durch evangelikale Gruppen bedrängten katholischen Kirche fehle das Personal für Gottesdienste und andere pastorale Angebote. „Lateinamerika ist schon längst nicht mehr der Kontinent der katholischen Hoffnung. Wir erleben bereits die zweite Generation, die nichts von Kirche weiß. War Lateinamerika früher einmal eine geschlossene katholische Gesellschaft, müssen wir heute schon froh sein, wenn unsere Religionslehrer noch katholisch sind“, analysiert Strotmann ebenso scharf wie gnadenlos.
Als promovierter Theologe und langjähriger Professor für Fundamentaltheologie und Katholische Soziallehre weiß er, wovon er spricht. Der Heilige Stuhl berief ihn 1992 in die Theologenkommission, die vor allem für die theologische Begleitung des lehramtlichen Wirkens des Papstes und der Bischöfe zuständig ist.
Strategie Laien-Teilhabe
Eine klare Strategie muss her, betont der Missionar: „Wir sollten etwa versuchen, als katholische Kirche in Peru auch in den neuen Wohngebieten präsent zu sein, und sei es nur, dass wir das Angebot machen, am Sonntag gemeinsam den Rosenkranz zu beten“, sagt er. Die Menschen müssten neu spüren und erfahren: „Ohne den Glauben verpasst Du das Wichtigste für Dein Leben.“ Aktuell orientiert sich die Seelsorge der Diözese am „Strategischen Pastoralplan für die Jahre 2011 bis 2021“. Dieser setzt vor allem auf die intensive Mitarbeit und Teilhabe von Laien: „Wir wollen und müssen Laien wirkliche Verantwortung geben. Unser konkretes Ziel ist es, dass sich ein Prozent der katholischen Laien engagieren und Verantwortung übernehmen“, so Strotmann.
Die verstärkte Einbeziehung engagierter Laien in der katholischen Kirche würde letztlich auch zu einem neuen Miteinander von Priestern und Laien und zu einer neuen Machtverteilung in der katholischen Kirche führen, ist sich Bischof Strotmann sicher. Beides sei seiner Ansicht nach auch notwendig.
.(pm – ap)
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