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Juan Guaidó in Caracas Juan Guaidó in Caracas 

Venezuela: Nothilfe durch Internationales Rotes Kreuz und Kirche

Innerhalb von zwei Wochen kann das Rote Kreuz humanitäre Hilfe in Venezuela bereitstellen. Das kündigte der Präsident der Internationalen Föderation des Roten Kreuzes, Francesco Rocca, an diesem Freitag an. Interimspräsident Juan Guaidó begrüßte die Hilfe. Er selbst wurde jedoch am Donnerstag von Maduros Regierung als Parlamentspräsident entlassen.

Mit der katholischen Kirche und insbesondere der Caritas werde man ähnlich kooperieren wie in Syrien, um die Hilfe für 650.000 Menschen in Venezuela zu organisieren, so Rocca.
Der selbsternannte Präsident Venezuelas, Juan Guaidó, kündigte unterdessen an, dass „die humanitäre Hilfe realisiert wird“, und dass man in den nächsten Tagen wichtige medizinische Unterstützung erwarte, um der „Tragödie zu begegnen“. Guaidó sieht die in Aussicht gestellt Hilfe als das „Ergebnis unseres Drucks und unseres Beharrens“.

Politisch neutrale Hilfe

Das Rote Kreuz setzt dagegen, dass es nach strengen Kriterien der politischen Neutralität arbeiten werde und weder Druck noch Ausbeutung durch politische Parteien akzeptieren werde.
Rocca erklärte, dass das Rote Kreuz zur Verfügung stehe, um die an der kolumbianischen und brasilianischen Grenze angesammelte Hilfe freizugeben. Die Hilfsgüter seien aufgrund der Opposition von Maduro nie ins Land gekommen, diese Situation sei jedoch sehr politisiert worden, so der Präsident des Roten Kreuzes. Man werde die Verteilung nach eigenen Regeln und Protokollen organisieren.

Guaidó als Parlamentspräsident entlassen

Die Regierung von Nicolas Maduro hatte Juan Guaidó, der von mehreren westlichen Ländern als Interimspräsident anerkannt wurde, das Amt des Parlamentspräsidenten entzogen. Am Donnerstag wurde zudem bekannt gegeben, dass Guaidó in den nächsten 15 Jahren keine öffentlichen Ämter bekleiden dürfe. Medienberichten zufolge könnte dies das bereits gequälte lateinamerikanische Land noch weiter ins Chaos stürzen.

Verstärkte internationale Spannungen befürchtet

Das Problem Venezuela wird die Spannungen im gesamten internationalen Rahmen und insbesondere in den Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Russland verstärken. Der Kreml hatte US-Präsident Donald Trump gebeten, sich nicht in die Angelegenheiten Russlands einzumischen. Damit reagierte Russland auf eine Forderung Trumps, Russland müsse sein Engagement in Venezuela beenden. Dies verbat sich der Kreml durch den Sprecher Dmitri Peskow: Man erwarte, dass „Drittländer sich keine Sorgen um Russlands bilaterale Beziehungen machten“. Man mische sich nicht in die inneren Angelegenheiten Venezuelas ein, das Volk könne sein Schicksal selbst bestimmen.

Hintergrund

Venezuela wird von einem Machtkampf zwischen dem linken Präsidenten Nicolas Maduro und dem selbsternannten bürgerlichen Interimspräsidenten Juan Guaido erschüttert. Die Opposition erkennt wegen Maduros umstrittenem Wahlsieg ohne aussichtsreiche Gegenkandidaten dessen zweite Amtszeit nicht an. Parlamentspräsident Juan Guaido wurde daraufhin als Interimspräsident vereidigt. Er will transparente Neuwahlen unter internationaler Beobachtung.

(sir/corriere de la sera – ck)

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30. März 2019, 10:23