Brasilien: Indigene wollen „Widerstand leisten, egal was es kostet"
Man habe 519 Jahre Widerstand geleistet und werde dies auch weiterhin tun, so die Indigenen, die sich gegen die „Politik der verbrannten Erde“ Bolsonaros wandten. Die Absicht der Regierung sei es, die Indigenen zu vernichten, wie es bei ihren Vorfahren geschehen sei während der „kolonialen Invasion, der Diktatur und bis in die jüngste Zeit“. Man wolle sie zwingen, auf „unser heiligstes Recht zu verzichten“: Länder, Gebiete und Naturschätze, die sie „seit Jahrtausenden bewahrt“ hätten, und welche die Grundlage ihrer „Existenz, Identität und Lebensweise“ bildeten. Die Indigenen pochten auf den durch die Verfassung von 1988 garantierten „multiethnischen Charakter des brasilianischen Staates“.
Respekt für isolierte Völker
Zu den weiteren Forderungen gehört, die Entscheidung der isolierten Völker, die ihren Status wahren möchten, zu respektieren. Die Bedingungen für diese gewünschte Isolation müssten vom Staat garantiert werden. Ein weiterer sensibler Punkt ist die „geplante Demontage“ des indigenen Gesundheitssystems. Es wurde geschaffen, um auf die spezifischen Gesundheitsbedürfnisse der Völker, insbesondere im Amazonasgebiet (Abgeschiedenheit, Koexistenz mit der traditionellen Gesundheit usw.), einzugehen. Der Gesundheitsminister ist ein offener Kritiker indigener Rechte in Brasilien.
Bolsonaro will den Regenwald stärker wirtschaftlich nutzen und entzog dem Amt für indigene Angelegenheiten bereits die Verantwortung für die Schutzgebiete der Ureinwohner. Von den 120.000 Quadratkilometern Tropenwald, die 2018 auf der ganzen Erde zerstört wurden, lag fast ein Viertel in Brasilien. Ende März hatte ein Vatikan-Vertreter vor der FAO in Rom zu einem echten Dialog mit den Indigenen Aufgerufen; im Herbst veranstaltet der Vatikan eine Bischofs-Sondersynode für die Amazonas-Region.
(cath.ch – ck)
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