Indonesien: „Wir brauchen gute Politiker!“
„Man muss zwischen guter Politik im besten Sinne und Wahlkampf unterscheiden. In Indonesien ist die gute Politik aufgrund der grassierenden Korruption unter Politikern und Beamten und bei Regierungsbehörden beeinträchtigt“, so Bischof Suharyo. „Da das moralische Gewissen verloren ging, hat die Bevölkerung das Vertrauen verloren", fügt der Vorsitzende der Indonesischen Bischofskonferenz an.
Gute Politik bedeute faire Konkurrenz und ein ehrliches und transparentes Machtmanagement zum Nutzen aller Bürger, erläutert der Bischof. Wenn schlechte Praktiken, Gewalt und Korruption alltäglich und weit verbreitet seien, gebe es eine „allgemeine moralische Krise“. Man wisse nicht mehr zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, doch „ohne moralische Vorbilder können auch die Menschen kein gutes soziales Leben führen.“
„In dieser Situation sollte die Kirche katholische Laien ermutigen, die von guten Werten inspiriert sind, sich in die Politik einzubringen. In diesem Sinne sollte die Einbeziehung von Katholiken in die Politik heute praktiziert werden“, so der Erzbischof weiter, der daran erinnert, dass 151 katholische Kandidaten auf den Wahllisten stehen.
Politik könne und müsse auch von einem „gesunden“ Nationalbewusstsein belebt werden, meint der Erzbischof, und versteht darunter den Schutz der Nation und nicht die nationalistische Ideologie, die nicht zuletzt auch religiösen Fanatismus zu Lasten von Minderheiten dazu nutzt, an die Macht zu kommen.
(kna – mg)
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