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Jemen: Patient in MSF-Krankenhaus entführt und ermordet

In einem jemenitischen Krankenhaus von „Ärzte ohne Grenzen“ wurde am 2. April ein Patient entführt und ermordet. Das Krankenhaus hat die Aufnahme von Patienten eingestellt. Wegen des hohen Zulaufs waren die Kapazitäten im Jahr 2018 erhöht worden.

Mit Waffen bedrohten mehrere Männer am Dienstagmorgen das Personal des Al Sadaqah-Krankenhauses in Aden. Sie verschafften sich Zugang zu einem Patienten, der am Vortag eingeliefert worden war und auf eine Operation wartete. Noch am gleichen Tag wurde der Mann tot auf der Straße gefunden. Sowohl Patienten als auch Personal der Einrichtung waren schon seit Jahresbeginn immer wieder Bedrohungen ausgesetzt.

„Nach diesem Vorfall bleibt uns keine andere Wahl, als die Patientenaufnahme bis auf Weiteres einzustellen. In den letzten Wochen war das Krankenhaus völlig ausgelastet, insbesondere Erste Hilfe und Intensivstation, nach unzähligen Gewalttaten in der Stadt“, erklärt die Caroline Seguin, MSF-Verantwortliche für den Jemen, die angesichts der wachsenden Unsicherheit und der medizinischen Beeinträchtigungen von „extremer Besorgnis“ spricht.

Hochbetrieb  seit 2012

Seit 2012 hat „Ärzte ohne Grenzen“ in Aden Notfalloperationen mehr als 30.000 Patienten duchgeführt, auch aus angrenzenden Regionen. Während der Auseinandersetzungen um die Eroberung Adens im Jahr 2015 war das Krankenhaus eines der wenigen der Stadt, die ihren Betrieb aufrecht erhielten. Zwischen März und August 2015 wurden hier und in zusätzlichen Notfallaufnahmestellen mehr als 2.800 Kriegsverletzte verarztet.

Die Anzahl der Krankenbetten wurde 2018 auf 104 erhöht, um Platz für die vielen Verletzten des Hodeidah-Konflikts zu haben. Im Laufe des Jahres fanden 6.000 Notbehandlungen und 5.400 chirurgische Eingriffe statt, 90 Prozent der Verletzungen waren durch Gewalttaten entstanden.

(pm – ap)
 

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04. April 2019, 14:52