Kenia: Bischöfe verbannen Geldwäsche aus Kirchen
Altäre seien reinzuhalten für Gottesdienst und Gemeinschaft, so Anyolo. Er kündigte eine umfassende Stellungnahme zum Thema für Anfang Mai an.
Damit unterstützen die katholischen Bischöfe die öffentliche Kritik des anglikanischen Erzbischofs Jackson Ole Sapit. Dieser verurteilte in Nairobi bei der Pressekonferenz einer Initiative gegen Korruption die Praxis kenianischer Politiker, veruntreutes Geld mit Wohltätigkeitsaktionen „reinzuwaschen“. Entsprechend den biblischen Weisungen solle das Almosengeben im Verborgenen geschehen und keinesfalls das öffentliche Ansehen korrupter Führungskräfte verbessern.
Korruption als Krebsgeschwür
Sapit rief den Klerus, Christen und alle Menschen guten Willens „als Kenianer und als Kinder Gottes“ zum gemeinsamen Kampf gegen Korruption auf. Die Kirche solle den Wert der Arbeit als einzigem Mittel für den Wohlstand einschärfen. Zugleich warnte er die Politiker, die Einrichtungen und Strategien zur Korruptionsbekämpfung zu schwächen und zu untergraben. Er verglich Korruption mit einem Krebsgeschwür, das in allen gesellschaftlichen Einrichtungen „den Kern der Führungsschicht tief durchdrungen und sichere Häfen gefunden hat“.
Angestoßen wurde die Debatte um politisch motivierte Kirchenspenden von Vertretern der Opposition in Kenia. Laut Beobachtern ist die Bevölkerung mit ihrer Geduld am Ende und gerade in sozialen Medien wächst der Druck auf die Regierung. Ein geschlossenes Auftreten zivilgesellschaftlicher Akteure und die Mobilisierung ihrer Anhänger werden als zentrale Bausteine der Korruptionsbekämpfung betrachtet.
(cisa/vatican news – fr)
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