Hilfswerk: im Jahr 2018 wurden 321 Menschenrechtler getötet
Das sei die bislang höchste registrierte Zahl. Drei Viertel von ihnen hätten sich für Landrechte indigener Völker und den Schutz der Umwelt gegen Rodung, Landraub und große Infrastrukturprojekte eingesetzt. Besonders hoch sei die Zahl der Getöteten in Lateinamerika, hieß es. „Der Druck auf Bewegungen, die sich gegen Umweltzerstörung einsetzen, wächst enorm,“ erklärte Albert Recknagel, Vorstandssprecher von terre des hommes. „Die Zahlen sind schockierend und gehen uns alle an. Wir können nicht zulassen, dass Menschen, die unser aller Lebensgrundlage schützen, verfolgt, gedemütigt und sogar ermordet werden.“
Das Kinderhilfswerk unterstützt nach eigenen Angaben weltweit viele Projekte an der Schnittstelle zwischen Kinder- und Umweltrechten, vor allem in Lateinamerika. In Brasilien gehe die neue rechtsgerichtete Regierung von Präsident Jair Messias Bolsonaro „scharf gegen Umweltinitiativen vor, beschneidet die Rechte von Aktivisten und droht ihnen offen mit Gewalt“. Dort seien im vergangenen Jahr 23 Menschenrechtler getötet worden. „Die Vereinten Nationen haben aufgrund der zunehmenden Bedrohung im März dieses Jahres in einer Resolution Regierungen dringend dazu aufgerufen, Umweltaktivisten zu schützen und Täter zu verfolgen. Wir appellieren an die Bundesregierung, diese Haltung zu unterstützen und insbesondere gegenüber der Regierung Brasiliens entschlossen auf die Wahrung der Menschenrechte zu drängen“, so Albert Recknagel.
(kna - cs)
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