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Der Ökumenische Patriarch Bartholomäus I. Der Ökumenische Patriarch Bartholomäus I.  

Türkei: Christliche Stiftungen in Gefahr

Nach Beschwerden des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. setzt sich der Ökumenische Bund auf einer Sitzung der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa für die Rechte der Griechisch-Orthodoxen in der Türkei ein. Ein neuer Erlass könnte dort zu weiteren Enteignungen christlicher Stiftungen führen.

Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. sieht wieder Grund zur Klage über die Behandlung der Griechisch-Orthodoxen in der Türkei. Seine Beschwerden, die auch armenische und evangelische Christen sowie die jüdische Religionsgemeinschaft betreffen, wurden vom „Ökumenischen Bund der Christen von Konstantinopel" am Montag in Wien bei der OSZE-Sondersitzung zu Toleranz, Nichtdiskriminierung und Religionsfreiheit eingebracht.

Diskriminierung von Nicht-Muslimen

Bartholomaios I. hatte am 24. März bei einer Predigt in der St.-Theodor-Kirche im heute entvölkerten Christenviertel Vlanga von Istanbul auf vergangene und akute Nöte seiner Minderheit hingewiesen. Im zehnten Jahr nach der Schändung von 90 orthodoxen Gräbern am Friedhof des Marienklosters von Balikli sprach der Patriarch die Hoffnung aus, dass „wenigstens unsere Toten künftig in Ruhe gelassen werden". Er wies auf die schon seit 1936 anhaltende Interventions- und Enteignungspolitik gegenüber religiösen, schulischen und karitativen Stiftungen der Griechisch-Orthodoxen und anderer nichtmuslimischer Glaubensgemeinschaften hin. Zuletzt würde seit 2013 die Neuwahl von Stiftungsvorständen verhindert.

Weitere Enteignungen?

Der „Unterstützungsverein für die griechisch-orthodoxen Gemeinde-Stiftungen" ergänzte, die staatliche Stiftungs-Generaldirektion habe mit Rundschreiben vom 11. März den ständigen Verzicht auf Neuwahlen und die Bestellung der Stiftungsräte auf dem Ernennungswege angeordnet. Der Erlass könnte weiteren Enteignungen religiöser Stiftungen den Weg bereiten, hieß es.

Forderung nach raschen Stiftungswahlen

Der Ökumenische Bund, der in Wien die Beschwerden vorbrachte, forderte nun die rasche Abhaltung der längst fälligen Stiftungswahlen, eine Wiedereröffnung der vom türkischen Staat 1971 geschlossenen orthodoxen Theologischen Hochschule von Chalki sowie Erleichterungen der Rückkehr von vertriebenen Istanbuler Christen beziehungsweise ihrer Nachkommen.

(kap – ap)
 

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02. April 2019, 11:41