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Nach den „Wahlen ohne Opposition“ kam es in Benin zu heftigen Auseinandersetzungen Nach den „Wahlen ohne Opposition“ kam es in Benin zu heftigen Auseinandersetzungen 

Benin: Bischöfe bieten sich in politischem Konflikt als Vermittler an

Nach der Parlamentswahl kam es in Benin zu schweren Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Polizei. In einer gemeinsamen Erklärung vom Freitag äußerten die Bischöfe des westafrikanischen Landes ihre Besorgnis über die geringe Wahlbeteiligung und die Gewaltszenen, die sich Anfang Mai abgespielt hatten.

Eingeschränkte Wahlfreiheit

Bei der Wahl am 28. April verliehen die Bürger ihrem Protest durch massive Stimmenthaltung Ausdruck. Weniger als 23 Prozent der Wahlberechtigten beteiligte sich – der geringste Wert in der Geschichte des Landes. Die nationale Wahlkommission hatte nur zwei regierungsnahe Parteien zur Wahl zugelassen. Daraufhin kam es in der Hauptstadt Cotonou und andernorts zu Konflikten, weil Sicherheitskräfte Versammlungen der Opposition mit hartem Vorgehen auflösten.

Ehemals eine Musterdemokratie

In Verbundenheit mit den Opfern verurteilten die Bischöfe jede Art der Gewalt. Sie beklagten, dass „sich eine Psychose in den Herzen der Beninesen verbreite“, die stolz auf ihr international als „Modell der Demokratie in Afrika anerkanntes Land“ seien. Beobachtern zufolge vollziehe sich aber ein rasanter Wandel zur Scheindemokratie ohne Chancen für die Opposition.

Bischöfe wollen im Dialog vermitteln

Die Bischöfe boten nun ihre Mittlertätigkeit an und forderten die Politiker zum Dialog mit der Bevölkerung auf. Damit sollten sie „den sozialen Frieden und die Einheit des Landes gewährleisten“. Sie sehen darin die Voraussetzung für eine harmonische Entwicklung. Etwa ein Viertel der zehn Millionen Einwohner zählt zur katholischen Kirche. Die Wahlbehörden gaben den Sonntagsmessen die Schuld für die geringe Wahlbeteiligung.

(fides – fr)

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06. Mai 2019, 11:31