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Regierungschef seit einem Jahr: Der 93-Jährige Mahathir Mohamad Regierungschef seit einem Jahr: Der 93-Jährige Mahathir Mohamad 

Malaysia: „Wie ein Hauch frischer Luft für das Land“

Der Erzbischof von Kuala Lumpur sieht nach dem politischen Wandel eine neue Rolle für die Christen beim Aufbau der Nation. Wie der L’Osservatore Romano am Dienstag berichtete, sagte Julian Leow Beng Kim, jetzt beginne eine neue Ära mit einer neuen Regierung.

Die Christen seien aufgerufen, ihre Zukunftsvision zu teilen, sagte der Erzbischof im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Fides kurz nach seiner Wiederwahl zum Präsident der Christlichen Föderation Malaysias, die Führungspersonen mehrerer Konfessionen zusammenbringt. Nach 61 Jahren einer Regierung mit dem Privileg der Alleinherrschaft beschreibt er die gegenwärtige Stimmung hoffnungsvoll: „Es ist wie eine Brise frischer Luft für das Land und der Beginn einer neuen Hoffnung." Deshalb müssten die Christen nun „eine Stimme sein, die die Regierung an ihr Versprechen erinnert, die Religionsfreiheit zu wahren“.

Eine mahnende Rolle in der Gesellschaft spielen

Er sieht ihre Aufgabe in einer Art prophetischer Rolle gegenüber der politischen Führung Malaysias. Daher sollten die Christen im Land sie daran erinnern, alle Teile der multireligiösen und multiethnischen Gesellschaft einzubeziehen, um für gegenseitiges Wohlwollen zu sorgen. Bildlich gesprochen, gelte der Auftrag, „die Türen für den Dialog und die Auseinandersetzung mit den Muslimen zu öffnen, die Mauern, die uns trennen, niederzureißen und als Erbauer von Brücken und als Friedensstifter zu agieren“, fährt der Erzbischof fort.

Auch an die Worte von Papst Franziskus vor dem US-Kongress 2015 erinnerte Beng Kim. Damals habe dieser erklärt, der Aufbau einer Nation erfordere das Zurückweisen von Feindseligkeit und die Entwicklung gegenseitiger Unterstützung.

Christen deutlich in der Minderheit

Offiziell gelten etwa neun Prozent der 32 Millionen Einwohner als Christen, davon ist die Hälfte katholisch und lebt auf der Insel Borneo oder in den städtischen Ballungsgebieten. Als am stärksten organisierte, nicht-muslimische Gruppe sind sie der genauen Beobachtung ausgesetzt.

Das einjährige Bestehen der neuen Regierung kommentieren andere Beobachter verhaltener. Sie blieben bislang weit hinter den großen Wahlversprechen zurück. Malaysia leidet unter wirtschaftlicher Erlahmung und den Spätfolgen eines milliardenschweren Finanzskandals, der die Vorgängerregierung stürzte.

(oss. rom. / vatican news – fr)

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15. Mai 2019, 11:05