Nicaragua: „Kein Wille zur Lösung der Krise“
„Für dieses Regime ist das Volk nur die kleine Gruppe, die es unterstützt. Es hat sein eigenes Programm: An der Macht zu bleiben um jeden Preis und ein Szenario zu schaffen, das ihm erlaubt, weiterhin im politischen Leben zu handeln“, so beschreibt der seit 1990 amtierende Bischof von Esteli, der auch Sprecher der Bischofskonferenz von Nicaragua ist, die Lage in seinem Land. Präsident Ortega habe keine Absicht, eine friedliche Lösung der soziopolitischen Krise, die das Land seit einem Jahr durchlebt, zu suchen.
„Ortega ist die einzige verantwortliche Person für die Krise in dem Land und auch verantwortlich für die internationalen Sanktionen, für die Verletzung der Meinungsfreiheit und dafür, nicht die notwendigen Veränderungen zu erlauben“, erklärte Bischof Guevara. Anstatt dies einzugestehen, beschuldigt er andere für die Fehler. Seinetwegen seien die Gespräche mit der Bürgerrechtsbewegung zum Stillstand gekommen. Politische Gefangene bleiben weiter in Haft.
Sorge um die Zukunft der Verhandlungen
Der apostolische Nuntius Waldemar Sommertag und Luis Ángel Rosadilla, Vertreter des Generalsekretariats der Organisation Amerikanischer Staaten zeigten sich ernsthaft besorgt und verbittert über das Vorgehen der Regierung und befürchten ihren dauerhaften Rückzug vom Verhandlungstisch.
Im vergangenen Jahr hatten drastische Kürzungen von Sozialleistungen zu Aufständen in dem zentralamerikanischen Land geführt. Daraufhin reagierte die Regierung mit brutalen militärischen Gegenschlägen gegen Demonstranten und paramilitärische Gruppen, die hunderte Todesopfer forderten. Die Kirche bemüht sich um eine Vermittlerrolle. Die Situation wird von Beobachtern als anhaltende Unterdrückung beschrieben.
(fides / vatican news – fr)
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