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Verdächtige in dem Brauthandelskandal in Pakistan werden von der Polizei abgeführt. Verdächtige in dem Brauthandelskandal in Pakistan werden von der Polizei abgeführt. 

Pakistan: Bischof verlangt mehr Schutz vor Ehebetrügern

Bischof Samson Shukardin OFM hat die Regierung in Islamabad aufgefordert, gegen die Menschenhändler vorzugehen, die junge Frauen mit Scheinehen in die Prostitution zwingen. Wie die vatikanische Nachrichtenagentur Fides an diesem Donnerstag berichtet, wurden in der vergangenen Woche etwa elf Verdächtige verhaftet. Die Zahl der Fälle wird auf über 700 geschätzt.

„Junge pakistanische Frauen wurden mit dem Versprechen eines besseren Lebens dazu verleitet, chinesische Männer zu heiraten, aber diese jungen Frauen und ihre Familien sind sich überhaupt nicht bewusst, dass sie betrogen und in betrügerischen Ehen gefangen werden können.“ Das erklärte der Bischof von Hyderabad, der auch Vorsitzender der bischöflichen Kommission für Leben und Familie in Pakistan ist, zu den Vorgängen in seinem Land. Er fordert Aufklärungsarbeit: Nicht eingetragene Eheschließungsämter und falsche christliche Priester, die sich als solche ausgeben, sind an diesem illegalen Handel beteiligt. Diese Kriminellen ruinieren das Leben von Frauen und pakistanischen Familien, um daraus Gewinn zu ziehen."  

Ein lukratives Geschäft mit jungen Frauen

Eheschließungen junger pakistanischer Frauen mit chinesischen Männern machten in der Vergangenheit immer wieder Schlagzeilen. Menschenrechtsaktivist Saleem Iqbal erklärte gegenüber Fides, dass inzwischen über 700 Scheinehen geschlossen wurden: „Nach der Heirat werden diese Mädchen nach China gebracht, wo sie oft misshandelt oder als Sexsklaven verkauft werden, wenn nicht sogar für den Organhandel. So verdienen die skrupellosen Männer viel mehr, als sie in Pakistan für die Hochzeiten ausgegeben haben.“

Gezielte Kampagnen gegen die Verbrechen laufen an

Bei Razzien der pakistanischen Kriminalermittler in der Provinz Punjab konnten in den vergangenen zwei Wochen etwa 20 chinesische Männer aufgegriffen und elf wegen Ehebetrugs angeklagt werden. Die Ermittlungsbehörde erklärte dazu, dass sie eine gezielte Bekämpfung der kriminell organisierten Heiratsschwindler gestartet haben.

„Wir wollen das Leben junger Frauen in Pakistan, von Christinnen und Musliminnen retten.“

Auch die Medien beteiligen sich inzwischen an der Aufklärung. Pater Morris Jalal OFMCap, Direktor des katholischen Fernsehens von Lahore, führt eine Kampagne mit dem Titel „Verkaufen Sie nicht Ihre Tochter" durch, die sich in der Erzdiözese Lahore schnell verbreitet. Ziel sei die Bewusstseinsbildung bei den oft von Armut bedrängten Familien: „Wir wollen das Leben junger Frauen in Pakistan, von Christinnen und Musliminnen retten. Wir müssen handeln, um uns vor Banden zu schützen, die solche kriminellen Aktivitäten organisieren". 

In Pakistan ist die „arrangierte Ehe", die von der Familie für ihre Kinder organisiert wird, eine Praxis, die zur lokalen Kultur gehört und weit verbreitet ist.

(fides – fr)

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16. Mai 2019, 16:24