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Papua Neuguinea: Bischof kritisiert Bildungspolitik

Es bedarf einer stärkeren und fruchtbareren Zusammenarbeit zwischen Staat und Kirche im Bildungsbereich. Das fordert Bischof Rochus Josef Tatamai, Vorsitzender der Bischofskonferenz von Papua-Neuguinea und den Salomonen am Ende der gerade abgeschlossenen Jahresversammlung der Bischöfe.

Im Bildungsbereich leiste die christliche Gemeinschaft einen enormen Beitrag zum Gemeinwohl, wie der Bischof sagte. In einer Mitteilung der vatikanischen Nachrichtenagentur Fides unterstrich der Bischof, dass er ein Schreiben an die Zivilbehörden geschickt habe, in dem er um Aufklärung über einige sensible Fragen im Zusammenhang mit dem Bildungssystem bittet. Die Regierung habe eine umfassende Reform des Systems vorgelegt, ohne sich mit den christlichen Kirchen auszutauschen, unterstrich der Vorsitzende der Bischofskonferenz. Das Reformprojekt sehe die Schaffung einer zentralisierten Struktur vor, der alle Provinzen angehören, finanzielle Kürzungen an den Schulen, die Verlegung der Zuständigkeit für katholische Hochschulen und Lehrer an eine neue Behörde, die Umsetzung von Online-Auswahlverfahren ohne Rücksprache mit den katholischen Behörden.

Die Bischöfe äußerten sich sehr besorgt: „Die zentralisierte Schulstruktur wurde ohne Kosten-Nutzen-Analyse konzipiert und würde enorme Kosten verursachen. Diese Idee steht im Widerspruch zum Zweck unseres gesamten Bildungssystems, das dezentralisiert ist und somit dem Grundsatz der Autonomie der Provinzregierungen zuwiderläuft.“

Kirche wurde nicht miteinbezogen

Bischof Rochus zeigte sich unzufrieden darüber, dass die katholischen Behörden nicht an dem Reformprojekt teilgenommen hätten. „Die Behörden hätten diese wichtige Änderung mit den Präsidenten der Universitäten und den Schulbehörden unserer Hochschulen diskutieren können“, so der Bischof weiter. Er warnte davor, dass die Kirche rechtliche Schritte einleiten könnte, wenn die im Schreiben enthaltenen Beschwerden nicht berücksichtigt würden. „Wenn diese Anforderungen für das Schuljahr 2020 nicht erfüllt werden, werden wir Maßnahmen ergreifen, um die Rechte unserer Lehrer, Schüler und Eltern zu schützen und die Qualität der Bildung zu gewährleisten, die durch die neuen Entscheidungen stark beeinträchtigt wird.“

In Papua-Neuguinea gibt es drei Arten von Schulen: öffentliche staatliche Schulen, Schulen unter der Schirmherrschaft der katholischen Kirche, und Schulen, die von der evangelischen Kirche geführt werden. Die von den christlichen Kirchen geleiteten Institute leisten einen wesentlichen Beitrag zur Gesellschaft. Die Analphabetenrate ist mit über 35 Prozent der Bevölkerung immer noch sehr hoch. Heute verwalten die christlichen Kirchen 70 Prozent der im Land angebotenen Ausbildung, allein die katholische Kirche hat über 3.000 Schulen, und ihr Beitrag wurde immer wieder anerkannt.

(fides – mg)

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11. Mai 2019, 16:15