Italien: Kardinal Burke distanziert sich von Rechtspopulist Bannon
Zugleich distanzierte sich Burke in einer Erklärung von dem US-amerikanischen Rechtspopulisten Bannon, der in der mittelalterlichen Abtei unweit Roms eine politische Kaderschmiede zur Verteidigung des christlichen Abendlands errichten wollte.
Auslöser für Burkes Abkehr vom DHI war nach seinen Angaben die Unterstützung Bannons für ein Filmprojekt, das von einer homosexuellen Subkultur im Vatikan handeln soll. Burke, der dem konservativen Lager innerhalb der Kirche zugerechnet wird, distanzierte sich sowohl von diesem Vorhaben als auch von „einer Reihe von Statements Bannons zur Lehre und Disziplin der römisch-katholischen Kirche“. Weiter erklärte der Kardinal, sein Engagement für das DHI sei durch dessen „Arbeit zur Unterstützung für Christen im öffentlichen Leben, die in Respekt vor dem Moralgesetz handeln“, motiviert gewesen. Da das DHI „mehr und mehr mit dem politischen Programm Bannons identifiziert“ werde und trotz Drängens von Burke nicht zu seinem ursprünglichen Zweck zurückgekehrt sei, beende er „mit sofortiger Wirkung“ seine Beziehung zu dem Institut.
Der Leiter des DHI, der Brite Benjamin Harnwell, erklärte auf Nachfrage am Dienstagabend, Bannon sei in Zusammenhang mit dem Filmprojekt „inkorrekt“ dargestellt worden. Auch habe das DHI nichts mit dem Vorhaben zu tun; Harnwell betonte, das Treffen zwischen Bannon und dem französischen Autor Frederic Martel über die Filmrechte sei auf seine, Harnwells, private Initiative zustande gekommen. Kardinal Burke war erst seit kurzem Ehrenvorsitzender des DHI, nachdem der frühere vatikanische Spitzendiplomat Kardinal Renato Raffaele Martino im Januar auf das Amt verzichtet hatte. Harnwell nannte Burke anlässlich dessen Rücktritts „eine wesentliche Leitfigur für das DHI, geschweige denn einen guten Freund, über viele Jahre“.
(kap - cs)
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