Hilfswerk: Christen in Sri Lanka stehen weiterhin unter Schock
Die Anschläge mit mehr als 250 Toten hätten bei viele Menschen die Erinnerung an den Ausnahmezustand zu Zeiten des Bürgerkriegs in Sri Lanka wach gerufen, berichtete sie am Mittwoch in einer Presseaussendung des Hilfswerks. Eine „Kirche in Not“-Delegation hatte zuvor die Regionen um die Hauptstadt Colombo und die Stadt Negombo besucht, wo die meisten der Anschläge auf Kirchen und Hotels stattfanden.
Vogel sprach von einer „landesweit angespannten Lage“ und trotz der großen Präsenz von Sicherheitskräften und Militär immer wieder aufkommenden Unruhen und Furcht: „Insbesondere die christliche Bevölkerung hat weiterhin Angst. Es ist bekannt, dass am Ostersonntag mehr Attentäter beteiligt waren als anschließend ermittelt und festgenommen werden konnten. Jeder weiß also ganz genau: Irgendwo da draußen laufen noch hochgefährliche Leute herum, die jederzeit wieder zuschlagen könnten.“
Seit dem 21. Mai seien die Kirchen im Land den Gläubigen wieder zugänglich. Viele Christen sind aber nach wie vor von den Ereignissen traumatisiert, berichtete Vogel: „Viele haben mir erzählt, dass sie momentan Angst haben, in eine Kirche zu gehen oder sich fürchten, wenn sie Glocken erklingen hören. Ein bedrückendes Zeugnis davon, wie belastend die Erinnerungen an den Ostersonntag für sie sein müssen.“
Gleichzeitig habe sie bei den Menschen einen „immensen Lebenswillen und starken Glauben“ wahrgenommen, so die „Kirche in Not“-Mitarbeiterin: „Die Christen und alle Menschen in Sri Lanka wollen keinen Bürgerkrieg mehr, sondern sich für dauerhaften Frieden engagieren.“
(pm/kna)
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