Mali: Massaker mit 95 Toten wegen Stammeskonflikten
Der Sonntagmorgen in dem Dorf in der Region Mopti begann feierlich – mit einer Firmung in der katholischen Gemeinde. Doch mitten in der Nacht griffen mutmaßlich Mitglieder des Nomadenstammes der Fulbe an. Fünfzig schwer bewaffnete Männer schossen aus Autos und von Motorrädern, legten Feuer und machten das Dorf in jener Nacht dem Erdboden gleich.
Ein Racheakt
Vermutungen zufolge handelte es sich um einen Racheakt für das Ausradieren von mehr als 160 Menschenleben bei einer ähnlichen Aktion am 24. März. Damals galten die Angreifer bei dem Blutbad in Ogossagou als Mitglieder des Dogonstammes. Die Stammeskonflikte gab es schon länger in Mali, doch zuletzt wurden sie immer blutiger und skrupelloser. Die Massaker zielen unmittelbar auf die Zivilbevölkerung.
Katholische und evangelische Bevölkerung fürchten nun, die ethnischen Konflikte könnten religiös aufgeladen werden. Wenn sich dschihadistische Gruppen hineindrängten, gerade bei den überwiegend muslimischen Fulbe, könnte die Situation eskalieren und außer Kontrolle geraten – vermutlich mit Folgen für die ganze Sahelzone. Inzwischen kündigte die UN-Mission Luftunterstützung im Kampf gegen die Islamisten an.
(fides/vatican news – fr)
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