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Sri Lanka nach den Anschlägen: Das Heiligtum St. Anthony wiedereröffnet

Mit einer Segnung am Mittwochabend und einer Heiligen Messe am Donnerstagmorgen ist das Heiligtum von St. Anthony in Kochchikade wiedereröffnet worden. Die Kirche ist eines der drei Gotteshäuser, in denen am Ostersonntag zahlreiche Menschen durch Terroristen ermordet worden waren.

Das Gedenken an die Opfer des Attentats in der Kirche, insgesamt 54 allein in dem katholischen Heiligtum in der Hauptstadt Colombo, durchzog die Zeremonie. „Diejenigen, die bei den Anschlägen gestorben sind, sind Heilige“, betonte Colombos Kardinal Ranjith in seiner Predigt.

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„Es sind viele Menschen gekommen, es war ein besonders berührender Moment, denn wir haben uns an die Menschen erinnert, die am Ostersonntag ums Leben gekommen sind. In dieser Kirche sind fast 60 Menschen gestorben. Immer noch sind darunter Kadaver, die nicht identifiziert werden konnten“, erinnert sich der Kardinal im Gespräch mit Vatican News an die bedeutungsvolle Wiedereröffnung.

„Für mich sind sie moderne Heilige“

Die Gläubigen, die bei den Angriffen ums Leben gekommen seien, seien besonders wertvolle Beispiele für die Treue im Glauben, unterstreicht der Erzbischof von Colombo, der hofft, dass die Märtyrer bald zur Ehre der Altäre erhoben werden könnten:

„Denn in aller Einfachheit sind so viele Menschen gekommen, um an der Ostermesse teilzunehmen, weil sie als Katholiken die Pflicht dazu verspürt haben und dem Herrn nah waren. Deshalb haben sie ihr Leben verloren. Für mich sind sie moderne Heilige. Deshalb haben wir in der Kirche einen Raum ausgewählt, in dem wir alle Namen aufgeschrieben haben und wir hoffen, dass wir eines Tages ihre Heiligsprechung erleben werden. Sie sind gestorben, weil sie in die Kirche gekommen sind.“

„Es braucht Gerechtigkeit“

Sorgen bereitet dem Kardinal aber vor allem die schleppende irdische Gerechtigkeit. Die Drahtzieher und Hintermänner des Attentats seien teils nach wie vor auf freiem Fuß, richtet er den Finger auf die Regierung:

„Einige Familien sind völlig zerstört worden. Es braucht Gerechtigkeit. Die Regierung und andere Verantwortliche dürfen diesen Ruf nach Gerechtigkeit nicht ignorieren. Meiner Ansicht nach nehmen sie ihn nicht ernst genug.“

Zwar seien einige der Attentäter bei den Angriffen gestorben, aber Hassprediger und Unterstützer der Terroristen seien nach wie vor unbehelligt geblieben, beklagt der Kardinal:

„Einige sind noch in Sri Lanka. Andere derjenigen, die diesen Hass geschürt haben, sind im Ausland. Man darf sie nicht auf freiem Fuß lassen, damit sie weitermachen können, den Hass im Herzen der jungen Menschen zu entflammen. Einige haben diese Menschen zu ihren eigenen Zwecken missbraucht. Und die müssen bestraft werden. Deshalb wollen wir, dass das Blut, das die Opfer vergossen haben, dazu dient, einen Wandel einzuleiten.“

„Deshalb wollen wir, dass das Blut, das die Opfer vergossen haben, dazu dient, einen Wandel einzuleiten“

Vor allem müssten die hasserfüllten jungen Menschen, die unter den Bann der Hassprediger gerieten, verstehen, dass diese unsäglichen Terrorakte nicht im Namen Gottes ausgeführt werden könnten, betont Kardinal Ranjith.

„Gott ist der Gott der Barmherzigkeit, der Liebe und Demut. Und wir müssen diese Dinge praktizieren, wenn wir an diesen Gott glauben. Ich habe auch über die Notwendigkeit gesprochen, barmherzig denen gegenüber zu sein, die diese Akte begangen haben, aber auch zu verstehen, dass diese Übel in Zukunft nicht im Namen Gottes weiter gehen können. Denn Gott ist Liebe. Es ist eine Freude, als menschliche Wesen zu leben, mit anderen zu leben und sich geliebt zu fühlen, wie auch die anderen zu lieben. Das ist der Zweck unseres Lebens.”

(vatican news - cs)

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14. Juni 2019, 14:54