Sudan: 35 Tote bei Protesten - Situation bleibt angespannt
Nach dem Sturz des langjährigen PräsidentenOmar al-Bashir im vergangenen April hatte ein Übergangsrat das Land regiert. Ursprünglich war eine Übergangszeit von drei Jahren für die Demokratisierung des Landes vorgesehen. Doch die Bürger sahen das anders und forderten schnellstmöglich Neuwahlen.
Die gewaltsame Niederschlagung der Proteste, die neben 35 Toten auch Hunderte Verletzte zurückließ, wurde international verurteilt. Angesichts der Eskalation hatte der Übergangsregierungschef Abdel Fattah al-Burhan in einer Fernsehansprache zu Neuwahlen innerhalb von neun Monaten aufgerufen.
Diese sollten durch internationale und regionale Wahlbeobachter abgesichert werden, so Al-Burhan in seiner Ansprache, in der er auch die Bildung einer Übergangsregierung ankündigte. Darüberhinaus werde der Generalstaatsanwalt des Landes die Vorfälle bei den Demonstrationen untersuchen. Gleichzeitig bat er die Bürger, einen Geist der Versöhnung zu zeigen.
Die Opposition hatte dieses Ansinnen jedoch zurückgewiesen. Die Militärregierung müsse sofort durch eine zivile Regierung ersetzt werden, so die Forderung von Madani Abbas Madani, einem führenden Mitglied des Oppositionsbündnisses „Kräfte für Freiheit und Wandel“.
Mit Sit-ins gegen die Regierung
Die pro-demokratischen Aktivisten hatten anlässlich des Feiertages Eid al-Fitr zum Ende des Ramadan ihre Gebete in politische Proteste umgewandelt. Tausende Demonstranten hatten sich vor Moscheen in der Hauptstadt und im Umland versammelt.
Ihre wichtigsten Forderungen skandierten sie in Sprechchören: Freiheit, Frieden, Gerechtigkeit und eine zivile Regierung. Die Bewegung hatte bereits im April die Entfernung von Omar al-Bashir aus dem Amt erreicht und mit den Sitzstreiken weiter gemacht, um für eine Machtübergabe an Zivilisten zu demonstrieren.
(ap/cnn/adnkronos – ck)
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