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Jerusalems Kirchenführer zum Gebet vereint Jerusalems Kirchenführer zum Gebet vereint 

Israel: Kirchen in Jerusalem verlangen mehr Schutz

Mit einem ökumenischen Gebet haben Jerusalems Kirchenführer am Donnerstag zum Schutz des christlichen Erbes aufgerufen. Sie befürchten die Verletzung des Status Quo, der das multireligiöse Zusammenleben regelt.

In einem Aufruf an Israels Präsidenten Reuven Rivlin und Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu kritisierten die Kirchenführer die Versuche radikaler Gruppen, die seit Jahrzehnten geltenden Vereinbarungen in der Stadt zu verändern und so die christliche Präsenz zu gefährden. Hintergrund ist die Genehmigung eines umstrittenen Immobilienverkaufs des griechisch-orthodoxen Patriarchats an eine rechtsgerichtete jüdische Organisation im Jahr 2004 durch das israelische Oberste Gericht im Juni.

Vertreter der Jerusalemer Kirchen, darunter der griechisch-orthodoxe Patriarch Theophilos III. und Franziskanerkustos Francesco Patton, versammelten sich nun auf Initiative des griechisch-orthodoxen Patriarchats zum Gebet vor den beiden von dem Verkauf betroffenen Hotels Imperial und Petra am Jaffator der Jerusalemer Altstadt.

Gemeinschaft der Versöhnung

Anschließend erklärte der griechische Patriarch: „Als Gemeinschaft der Versöhnung weigern wir uns, radikalen Gruppen zu erlauben, die Integrität und den Charakter von Jerusalems christlichem Viertel zu verwässern“. Laut dem lateinischen Patriarchalvikar in Jerusalem, Bischof Marcuzzo, gelte es, „bewusst zu machen, dass es sich um eine ernste Angelegenheit handelt“.

Jüdische Organisationen haben in den vergangenen Jahren immer wieder Immobilien im christlichen oder im muslimischen Viertel der Altstadt aufgekauft. Diese werden seither meist von jüdischen Familien bewohnt. Die Christen vor Ort hatten wiederholt gegen den Verkauf von Kircheneigentum protestiert. Die griechisch-orthodoxe Kirche gehört neben dem israelischen Staat zu den größten Landbesitzern in Jerusalem.

(kna – fr)

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11. Juli 2019, 15:48