Italien: Hilfsarbeiter streiken in Bari
„In Italien gibt es noch immer Arbeitsrecht“, heißt es auf den Demonstrationsplakaten der circa 60 Hilfsarbeitern aus Foggia und Borgo Mezzanone. Über Twitter teilten sie mit, sich mit Erzbischof Cacucci treffen zu wollen. Dieser kam zu den Streikenden und versicherte ihnen, sich beim Präsident der Region Apulien für sie einzusetzen. Das berichtete die italienische Zeitung „La Repubblica“ in ihrer Online-Ausgabe. Cacucci wolle auch weitere Bischöfe der Region einbinden und mit Papst Franziskus über das Thema sprechen.
Drei Stunden friedliche Besetzung
Beruhigt durch Aussage von Cacucci haben die afrikanischen Hilfsarbeiter die Kirche nach drei Stunden friedlicher Besetzung wieder verlassen. Ausbeutung von Migranten in der Landwirtschaft ist in Italien schon länger ein Problem.
2018 hatte der Tod eines jungen Hilfsarbeiters in einer kalabrischen Barackensiedlung die Debatte neu entfacht. Getan hat sich seither offenbar wenig. Laut einer Studie im Auftrag der Italienischen Bischofskonferenz von 2018 sind rund 70 Prozent der eingewanderten Hilfsarbeiter nicht in Italien gemeldet, ebenso viele arbeiten ohne Vertrag auf den Feldern. Die Zahl der Migranten, die in süditalienischen Barackensiedlungen leben, schätzte die Studie auf zwischen 18.000 und 20.000.
(repubblica / kna – vm)
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