DR Kongo: Knapp 2000 Todesfälle durch Masern
Die Impfkampagne wird derzeit vom Gesundheitsministerium mit Unterstützung von UNICEF und Ärzte ohne Grenzen durchgeführt. Sie soll vor allem schwer erreichbare Regionen des Landes erreichen, in denen es immer wieder bewaffnete Konflikte gibt. Dort ist derzeit auch der Mittelpunkt der Ebola-Epidemie. 2.500 Fälle von Ebola wurden hier bisher identifiziert, 1641 Fälle gingen tödlich aus. Auch dabei waren ein Drittel noch Kinder.
„Für die tausend Familien, die in überfüllten und unhygienischen Lagern leben, ist die zweifache Bedrohung durch Ebola und Masern beispiellos“, sagte der UNICEF-Vertreter in der Demokratischen Republik Kongo, Edouard Beigbeder. „Wir haben wenig Zeit, um einen möglichen großen Verlust von Menschenleben zu verhindern.“
Menschen werden durch Kämpfe vertrieben
Die Kämpfe zwischen den verschiedensten bewaffneten Gruppen haben die Hälfte der Gesundheitseinrichtungen und Schulen in der Provinz Ituri beschädigt oder zerstört. Viele Familien werden dadurch zur Flucht gezwungen. Schätzungsweise bis zu 400.000 Menschen im Nordosten sind bereits vertrieben worden, die meisten davon sind Frauen und Kinder.
„Im Kongo herrscht eine der schwersten humanitären Krisen der Gegenwart. Ob wegen Masern, Ebola oder den Umständen in den Lagern für Vertriebene - Kinder sind dort ernsthaft gefährdet. Wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um sie zu schützen“, so Beigbeder.
Zusätzliche Schutzmaßnahmen
Aufgrund der Ebola-Epidemie muss die Masernimpfkampagne zusätzliche Maßnahmen zum Schutz vor Infektionen beachten. Das Gesundheitspersonal trägt Kittel, um den Kontakt mit Blut oder anderen Körperflüssigkeiten zu vermeiden. Zu den Teams vor Ort gehört auch ein zusätzlicher Arzt, der alle vermuteten Fälle von Ebola bewertet und behandelt. Er überwacht das Fieber, das Händewaschen und andere Sicherheitsmaßnahmen.
Ein weiterer Schwierigkeit besteht darin, dass einige der frühen Symptome von Ebola, wie Fieber, Rötungen um die Augen und Durchfall von denen anderen Volkskrankheiten wie der Masern, Malaria oder Cholera nur schwer zu unterscheiden sind.
(aise – vm)
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