Russland: Demonstranten suchten Zuflucht in einer orthodoxen Kirche
Im Gespräch mit Journalisten sagte der Italiener Ioann Guaita, einer der Priester, die Kosmas-und-Damian-Kirche sei am Samstag „wie alle Tage“ offen für alle gewesen: „Alle aufzunehmen, ist unsere Pflicht, deshalb sind wir Kirche, das ist nichts Besonderes“. Dass die jungen Leute gerade in der Kosmas-und-Damian-Kirche Zuflucht gesucht hätten, habe auch „geographische Gründe“, weil sie dem Demonstrationsort nahe gelegen sei. Wörtlich stellte der Priester weiter fest: „Wir haben sie alle herzlich aufgenommen, ganz unabhängig von ihren politischen Ideen. Dann habe ich dazu eingeladen, dass wir gemeinsam um Frieden und die ‚Besänftigung der zornigen Herzen‘ beten. Alle haben mit großem Interesse und freudig am Gebet teilgenommen“.
Es sei ein „Glück“, dass es eine „so aktive und sensible Jugend“ gebe, fügte P. Guaita hinzu: „Es ist gut, wenn die Leute wissen, was sie wollen und bereit sind, für das einzutreten, was ihnen am Herzen liegt“. Als sich die Situation auf der Straße beruhigt hatte, verließen viele der jungen Leute wieder das Gotteshaus. Aber eine größere Gruppe blieb und betete und diskutierte weiter mit P. Guaita.
Zu den Demonstrationen war es gekommen, weil bei den bevorstehenden Moskauer Gemeinderatswahlen viele Oppositionskandidaten nicht antreten können. Unterdessen ist einer der bekanntesten russischen Dissidenten, Alexei Navalny, am Sonntagabend aufgrund einer „schwerwiegenden allergischen Reaktion“, über die noch keine Details bekannt sind, ins Krankenhaus überwiesen worden. Erst vor wenigen Tagen war er zu 30 Tagen Haft verurteilt worden.
(asianews/poi – cs)
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