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Der Griechisch-Orthodoxe Patriarch Bartholomaios in Istanbul Der Griechisch-Orthodoxe Patriarch Bartholomaios in Istanbul 

Ukraine: Eigene Theologenausbildung für Ukrainisch-Orthodoxe?

Der Konflikt um die im Januar neugegründete „Orthodoxe Kirche der Ukraine" hält an. Mit Plänen für eine unabhängige Theologenausbildung soll diese den nächsten Schritt zur Selbstständigkeit gehen. Ein Programm dafür steht offensichtlich schon.

„Autokephalie“: Das Wort dürfte in Moskau noch immer die Gemüter erhitzen. Die Verleihung der Selbstständigkeit vom Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. in Istanbul an die Orthodoxe Kirche der Ukraine war aber nur der Anfang. Nun hat der verantwortliche Metropolit Ignatios Georgakopoulos am Wochenende in der Liturgie den Gläubigen ein neues theologisches Studienprogramm vorgestellt. Verantwortlich dafür zeichnet die Theologische Akademie von Volos.

Die ukrainischen Wünsche erfüllt

Patriarch Bartholomaios I. drückte am Sonntag in einem Interview mit der ukrainischen Nachrichtenagentur TSN die Hoffnung aus, „früher oder später“ würden alle orthodoxen Kirchen seinem Schritt der Anerkennung der Ukrainisch-Orthodoxen folgen, „wenn es keinen politischen Druck gibt“.

Er rechtfertigte im Gespräch die umstrittene Entscheidung mit den „exklusiven Privilegien“ seines Ökumenischen Patriarchats unter Berufung auf eine Synod-Erklärung von 1686. „Nach vielen Jahren des Gebets und der Anstrengung im Dialog“ sei dann die Entscheidung zugunsten des Wunsches vieler Ukrainer nach einer unabhängigen Kirche gefallen.

Fake News über den Patriarchen

Der Pressesprecher des Ökumenischen Patriarchats wies am Sonntag außerdem alle Behauptungen von wirtschaftlichen Gegenleistungen aus der Ukraine für die Autokephalie als „absolut falsch, grundlos und verleumderisch“ zurück. Patriarch Bartholomaios habe erst kürzlich bekräftigt, seine „ekklesiologische Antwort“ stütze sich auf die „vom Evangelium inspirierte ewige Tradition der Kirche“ und geschehe - entgegen der Falschinformationen im Internet - „im Respekt vor den kirchenrechtlichen Bestimmungen der heiligen Kanones und frei von jedem politischen oder diplomatischen Druck“.

(kap – fr)

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17. Juli 2019, 15:06