Amazonien: Immer mehr Bischofskonferenzen in tiefer Sorge wegen Waldbränden
„Diese Zerstörung, dieser Ruin der Umwelt, schmerzt uns im Tiefsten“, heißt es in einem Schreiben der mexikanischen Bischofskonferenz. Das Desaster sei vom Menschen verursacht, „ein Paradigmenwechsel in der Welt ist daher dringend“. Der Konsum und das Wegwerfen habe die Menschheit dazu gebracht, die Erde zu missbrauchen, so die mexikanischen Bischöfe unter Berufung auf die Enzyklika „Laudato Si“ von Papst Franziskus.
Die Bewohner des Amazonasgebiets lebten dort seit alten Zeiten und in Harmonie mit dem Regenwald. Die Tragödie der Waldbrände bringe sie in Lebensgefahr, erklärten die mexikanischen Bischöfe. Sie schlossen sich den Stimmen „vieler Brüdern und Schwestern an“, die die internationalen Organisationen und die Regierungen dazu aufforderten, die Brände mit höchster Dringlichkeit zu bekämpfen.
Auch die argentinische Bischofskonferenz warnte angesichts der Feuertragödie am Amazonas vor einer rücksichtslosen Ausbeutung des Regenwaldes. „Wir haben aufgehört, die Schöpfung zu bewahren, sei es mit dem Raubbau von Bodenschätzen, der Abholzung oder der Wasserverschmutzung: Wir misshandeln unsere Erde“, heißt es in einer Stellungnahme zum bevorstehenden Weltgebetstag für die Schöpfung vom 1. September.
Papst Franziskus sei „ein Prophet“ gewesen mit der Aussage, dass es rasche Einigung zwischen Regierungen und Weltautoritäten brauche, „um innezuhalten und nachzudenken, was wir dem Planeten antun“, heißt es in dem Papier, das die Unterschrift des Vorsitzendes der Bischofskonferenz, Bischof Oscar Ojea, trägt.
Die G7-Nationen wollen helfen
Unterdessen haben sich beim G7-Gipfel im französischen Biarritz die Regierungschefs der sieben reichsten Nationen der Erde auf Hilfe im Kampf gegen die Brände in Amazonien geeinigt. Vorgesehen ist eine weitreichende Unterstützung beim Feuerlöschen und der Aufforstung in den betroffenen Ländern. Die Hilfe der großen westlichen Industrienationen solle den betroffenen Ländern „so schnell wie möglich" zugutekommen, unterstrich Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel sprach auch von einem langfristigen Engagement in Amazonien. „Die Lunge unserer gesamten Erde ist betroffen, und deshalb müssen wir hier auch gemeinsame Lösungen finden.“
Das Panamazonien-Netzwerk REPAM bedankte sich in einer Aussendung vom Samstag für alle Zeichen der Solidarität im Zug der Brandkrise. Der Klimawandel und die immer folgenreicheren Eingriffe des Menschen im Amazonas-Regenwald führten die Region „zu einem Punkt, von dem es keine Umkehr mehr gibt“, heißt es in der Stellungnahme. Die Sorge für das gemeinsame Haus verlange es, die Stimme zu erheben und „friedliche, aber entschlossene Wege des Handelns zu finden“.
(pm/vatican news – gs)
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