Anatolien: Neue Chancen für die katholische Kirche
Paolo Bizzeti bekräftigte, dass es in der Türkei viele Menschen gibt, die Christen werden wollen, „nicht nur Nachkommen von armenischen und syrischen Christen, die in den Jahren nach 1915 zwangsweise muslimisch werden mussten“. Für die Menschen, die am Christentum interessiert sind, sei es ein langer Weg und die katholische Kirche in der Türkei habe nicht genügend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um diese Suchenden zu begleiten.
Zugleich gebe es auch Menschen, die nicht konvertieren wollen, aber mehr über das Christentum wissen möchten: „Ihre Fragen helfen uns, die wahren Inhalte und Werte des Christentums in die türkische Gesellschaft einzubringen“. Bizzeti: „Es ist ein Land voller Möglichkeiten für eine Kirche, die wieder missionarisch sein will.“
„Echte Religionsfreiheit“ in der Türkei
Freilich würde sich Bischof Bizzeti – ebenso wie sein Vorgänger Padovese – „echte Religionsfreiheit“ in der Türkei und die Anerkennung der Rechtspersönlichkeit katholischer Institutionen wünschen. Ohne diese Anerkennung habe die katholische Kirche in der heutigen Türkei viele Schwierigkeiten bei öffentlichen Auftritten. Trotzdem sei das „Wirken des Heiligen Geistes“ tagtäglich spürbar, z.B. bei den vielen Flüchtlingen aus dem Iran und Afghanistan, die Christus suchen.
Gut ausgebildete Mitarbeiter sind wichtig
Insgesamt bedeute die Präsenz der Flüchtlinge eine „ungeheure Chance für die Kirche“. Vor allem die Menschen aus Syrien und dem Irak hätten auf alles verzichtet, um „dem Glauben an Jesus Christus treu zu bleiben“. Aber jetzt brauche es Priester, Ordensleute, gut ausgebildete „getaufte und gefirmte Christen“, um diese Menschen pastoral zu begleiten.
(poi - cr)
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