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Kardinal Claudio Hummes Kardinal Claudio Hummes 

Brasilianischer Kardinal: Amazonien droht die Zerstörung

Die Feuer im Amazonasgebiet und die Zerstörung des Regenwaldes bereiten Menschen weltweit Sorge. Der brasilianische Kardinal Claudio Hummes hat zum Schutz Amazoniens einen dringenden Wandel der Entwicklungsmodelle gefordert. Bisher herrschten wirtschaftliche und private Interessen vor, die einer „Neuauflage des Kolonialismus“ gleich kämen.

Wenn sich daran nichts ändere, „wird die ganze Region zerstört werden, mit all den verheerenden Folgen, die schon absehbar sind“, so Hummes in einem Artikel des Kurienkardinals für die vatikanische Zeitung „Osservatore Romano“ an diesem Samstag. Konkret prangert der 85-Jährige Ausnutzung der natürlichen Ressourcen durch Industrie und Politik an, etwa durch große Energiegewinnungsprojekte: „Mit Entwaldung und Umweltverschmutzung geht die immense, reiche und komplexe Biodiversität dieses Lebensraums verloren“.

Zudem würden durch die Zerstörung ihres Lebensraums auch tausende Indios gezwungen, in Städte zu migrieren. Dort lande die Mehrheit von ihnen in den Vororten. Dort würden sie „zur Armut reduziert und oft Opfer des Alkoholismus werden“. Es herrsche ein Zustand völliger Verlassenheit.

Entwicklungsmodelle fördern

Mit Blick auf die Bischofssynode zu Amazonien diesen Herbst im Vatikan schreibt Hummes, diese solle neue Entwicklungsmodelle fördern. Die Kirche habe zwar nicht die „Kompetenz, solche Modelle abzufassen“, könne jedoch die negativen Auswirkungen der bisherigen Praxis aufzeigen und verurteilen. Sie könne zudem auch Licht auf neue Modelle werfen. Hummes schlägt hier ein sozial-ökologisches Entwicklungsmodell vor, das dem gegenwärtigen Modell – das lediglich plündert und als neokolonialistisch definieren werden könne – entgegengesetzt sei. „Es vereint Entwicklung und Umweltschutz“, schreibt der Kardinal.

Hummes ist Präsident des kirchlichen Panamazonien-Netzwerks Repam und Generalrelator der Synode. Als solcher hat er eine Schlüsselfunktion für die inhaltliche Arbeit. Das Bischofstreffen tagt vom 6. bis 27. Oktober im Vatikan. Neben Theologie und Seelsorge soll es auch um die Belange der Indigenen, um Menschenrechte und Umweltschutz gehen.

(kap/vatican news – vm)

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24. August 2019, 14:22