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Priester in Kamerun bei einer Messe Priester in Kamerun bei einer Messe 

Kamerun: Entführte katholische Priester frei

Zwei am 15. August im Nordwesten Kameruns verschleppte katholische Priester sind wieder frei. Die beiden Geistlichen seien bereits am vergangenen Sonntag freigekommen, berichtete der vatikanischen Missionspressedienst „Fides“ an diesem Donnerstag. Zu den genauen Umständen der Freilassung wurde vorerst nichts bekannt.

Die beiden Priester waren zu Mariä Himmelfahrt von bewaffneten Männern entführt worden. In der örtlichen Diözese Kumbo nahmen in der Folge zahlreiche Gläubigen an Gebetstreffen teil, wo für die Freilassung der beiden Priester gebetet wurde. Noch kurz vor Bekanntwerden der Entführung hatte der Diözesanbischof von Kumbo, George Nkuo, in einer Predigt am 15. August die Gewalt gegen die Zivilbevölkerung im Land beklagt. Gewalt und Grausamkeit seien „so weit verbreitet, dass es mittlerweile als normal gilt, Menschen zu töten, zu foltern, und Lösegeld zu erpressen“, so der Bischof.

Seit 2016 kämpfen Separatisten in den nordwestlichen und südwestlichen englischsprachigen Regionen Kameruns gegen Regierungstruppen für die Gründung eines eigenen Staates. Mehr als 2.000 Menschen kamen bereits ums Leben, 400.000 mussten ihre Häuser verlassen.

Gerechtigkeit für englischsprachige Kameruner

Die katholische Kirche im Land sprach sich laut „Fides“ in dem Konflikt für Gerechtigkeit für die englischsprachigen Kameruner aus und prangerte Menschenrechtsverletzungen durch Sicherheitskräfte an. Gleichzeitig verurteilte sie die Gewalt der Separatisten. Dies hat dazu geführt, dass der Klerus von beiden Seiten ins Visier genommen wird und Priester häufig von Separatisten entführt werden, um Lösegeld zu erpressen.

Denn die Mehrheit der rund 23 Millionen Einwohner Kameruns spricht französisch, etwa ein Fünftel gehört der anglophonen Minderheit an. Die sprachliche Aufteilung des Landes geht auf die Kolonialzeit zurück. Die englischsprachige Minderheit fühlt sich seit langem von der frankophonen Mehrheit benachteiligt, was in den vergangenen Jahren zu offenen Bestrebungen nach staatlicher Unabhängigkeit führte.

(kap – vm)

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23. August 2019, 11:14