Österreich: Caritas mahnt Politik zu mehr sozialem Engagement
Geht es nach dem Caritas-Präsident, sollte die künftige Bundesregierung unter anderem mit einem bereits seit langem versprochenen Mietrechtsgesetz leistbaren Wohnraum sicherstellen, denn vor allem im untersten Einkommensdrittel müsse fürs Wohnen bis zu 29 Prozent des Einkommens ausgegeben werden. Armut bekämpfen meine laut Landau schließlich auch, die Abschaffung der Bedarfsorientierten Mindestsicherung zu überdenken. „Die neue Sozialhilfe birgt nach unserer Einschätzung die massive Gefahr, das Armutsrisiko vor allem von Kindern zu erhöhen. Es darf nicht sein, dass gerade kinderreiche Familien nicht mehr wissen, wie sie ihre Miete zahlen oder wie sie ihre Familie ernähren sollen.“
Im Bereich Pflege spricht sich der Caritas-Präsident vor allem für eine Entlastung pflegender Angehöriger aus, denn „sie sind der größte Pflegedienst des Landes“. Aber auch pflegebedürftige Menschen selbst müssten besser unterstützt werden. Qualität, Umfang und Kosten der Pflege dürften außerdem nicht länger vom Wohnort der Betroffenen abhängen und es gelte, Pflegeberufe attraktiver zu gestalten. „Unser Land wird alt aussehen, wenn die Reform der Pflege nicht zügig in der nächsten Legislaturperiode auf den Weg gebracht wird.“
Einsatz für ein respektvolles Miteinander
Darüber hinaus fordert Landau mehr Zusammenhalt, denn „wer unser Land liebt, spaltet es nicht“, heißt es in dem Brief wörtlich. Der „Versuchung einer Politik der nationalstaatlichen Kraftmeierei“ gelte es seine „Politik des Zusammenhalts entgegenzusetzen“. Kein Land der Welt könne im Alleingang die Klimakrise bekämpfen, der Armut nachhaltig entgegentreten oder die Ursachen für Flucht und Migration in den Griff bekommen. Sein Appell daher: „Bitte setzen Sie sich für ein respektvolles Miteinander ein und vergessen Sie nicht jene Menschen in unserem Land, die unsere Hilfe in besonderer Weise benötigen.“
(kap - cr)
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