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Der neugewählte Bürgermeister von Istanbul, Ekrem Imamoglu Der neugewählte Bürgermeister von Istanbul, Ekrem Imamoglu 

Türkei: Nuntius besucht den neuen Bürgermeister Imamoglu

Der päpstliche Nuntius in der Türkei ist mit dem neugewählten Bürgermeister von Istanbul zusammengetroffen. Bei der Begegnung ging es auch um den Bau der neuen syrisch-orthodoxen Kirche in Yesilköy. Staatpräsident Erdogan hat die Kirche als einen „neuen Reichtum“ für die Stadt am Bosporus bezeichnet.

Der Apostolische Nuntius, Erzbischof Paul Fitzpatrick Russell, überbrachte die Grüße von Papst Franziskus, der Istanbul besonders schätzt. Der neugewählte Bürgermeister, Ekrem Imamoglu, betonte seinerseits den Beitrag der Religionsgemeinschaften. Der Bürgermeister machte klar, dass er – wie mittlerweile viele Politiker im nahöstlichen Raum – das auf bestimmte religiöse oder ethnische Gruppen abgestimmte Konzept der „Minderheit“ ablehne.

Bei der Begegnung wurde auch über den Bau der neuen syrisch-orthodoxen Kirche in Yesilköy (dem einstigen Santo Stefano) gesprochen. Am 3. August hatte Staatspräsident Recep Erdogan – in Anwesenheit des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I., des syrisch-orthodoxen Metropoliten Mor Philoxenos Yusuf Cetin und von Nuntius Russell – den Grundstein der Kirche gelegt. Es handelt sich um den ersten Kirchenneubau in Istanbul seit der Proklamation der Republik 1923.

Der Kirchenneubau ist durch das starke Wachstum der syrisch-orthodoxen Gemeinde in Istanbul infolge der Fluchtbewegung aus Syrien und dem Irak bedingt. Die Zahl der syrisch-orthodoxen Christen in der Bosporus-Metropole wird mittlerweile auf 20.000 geschätzt. Erdogan sagte bei der Grundsteinlegung der Mor Efrem-Kirche, dass die Türkei mehr als drei Millionen Flüchtlinge vor allem muslimischer, christlich-orthodoxer und jesidischer Konfession aus Syrien und dem Irak aufgenommen habe. Aber es habe niemals „Raum für Diskriminierung gegen die Flüchtlinge“ gegeben, und es werde das auch in Zukunft nicht geben.

„Jeder, der Zuneigung und Loyalität zur Türkei hat, ist ein Bürger erster Klasse“

Die Türkei könne auf eine jahrhundertelange Tradition der Aufnahme der Unterdrückten, etwa aus Spanien oder Nordafrika, verweisen. Die neue syrisch-orthodoxe Kirche werde ein „neuer Reichtum“ für die große Stadt sein. Der türkische Präsident, dessen Familie selbst aus dem Tal von Hemshin stammt, betonte, dass es eine „Pflicht der Republik“ sei, für die religiösen Bedürfnisse der Christen syrischer Tradition zu sorgen. Wörtlich sagte Erdogan: „Wir gebieten über diese Region seit fast tausend Jahren und über Istanbul seit 566 Jahren. In dieser langen Geschichte ist die Region immer ein Zentrum der religiösen, ethnischen und kulturellen Diversität gewesen“. Die Leiden der letzten 150 Jahre hätten viele Schwierigkeiten und ein großes Maß an Zerstörung mit sich gebracht, aber es habe nie „das leiseste Abgehen vom Willen zur Koexistenz“ gegeben. „Für uns ist jeder, der Zuneigung und Loyalität zur Türkei hat, ein Bürger erster Klasse“, sagte der türkische Präsident wörtlich.

(prooriente - cr)

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12. August 2019, 10:43