USA: Gedenkgottesdienst für Opfer des Massakers in El Paso
Der katholische Bischof von El Paso, Mark Seitz, sagte, die Menschen dürften sich nicht durch „falsche und erfundene Unterscheidungen“ auseinanderbringen lassen. Elf Tage nach dem Blutbad könne man „das Böse und das Ausmaß von Hass und Rassismus immer noch nicht verstehen“, sagte Gouverneur Greg Abbott. Der Hass dürfe nicht noch mehr Hass schüren.
An der Gedenkfeier nahm auch ein Vertreter der mexikanischen Regierung teil. Der für Nordamerika zuständige Außenstaatssekretär Jesus Seade gab der „rassistischen“ und gegen Mexikaner gerichteten Rhetorik in der USA eine Mitschuld an dem Angriff. Früher seien die USA ein „Land der unbegrenzten Möglichkeiten für jeden Neuankömmling“ gewesen. Die 60 Millionen Hispanics in den USA seien eine wertvolle „Quelle des Fortschritts und der Vielfalt“. El Paso liegt gegenüber von Ciudad Juarez an der Grenze zu Mexiko. Mehr als 80 Prozent der 680.000 Einwohner sind lateinamerikanischer Herkunft.
Attacke gezielt gegen Mexikaner
In El Paso, das an der Grenze zu Mexiko liegt, hatte ein 21-jähriger Weißer am 3. August in einem Einkaufszentrum 22 Menschen getötet. Acht der Todesopfer waren Mexikaner. Nach seiner Festnahme sagte er nach Angaben der Polizei, der Angriff habe sich gezielt gegen Mexikaner gerichtet. Vor der Attacke hatte er zudem ein rechtsextremes Manifest gegen Einwanderer aus Lateinamerika im Internet veröffentlicht, in dem er vor einer „hispanischen Invasion“ warnte. Kurz nach der Bluttat von El Paso hatte ein anderer Schütze in einem Vergnügungsviertel in der Stadt Dayton im US-Staat Ohio neun Menschen getötet.
Bischöfe fordern strengere Waffengesetze
Die beiden Schusswaffenangriffe von El Paso und Dayton haben eine neue Debatte über das lockere Waffenrecht in den USA ausgelöst. Auch die katholischen Bischöfe der USA haben erneut strengere Waffengesetze gefordert und riefen in einer gemeinsamen Stellungnahme die Politik abermals zum Handeln auf: „Die Dinge müssen sich ändern“, hieß es in der Mitteilung des US-Bischofskonferenz-Vorsitzenden Kardinal Daniel DiNardo und des Ausschussvorsitzenden für soziale Gerechtigkeit, Bischof Frank Dewane.
(kap – vm)
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