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Manuel Barrios Prieto, Generalsekretär der der EU-Bischofskommission COMECE Manuel Barrios Prieto, Generalsekretär der der EU-Bischofskommission COMECE 

EU-Bischöfe: In der Politik Respekt und Menschenwürde fördern

Die Bischöfe des EU-Raumes betrachten es als dringende Aufgabe, Respekt und Menschenwürde in der Politik zu fördern. Das sagte im Gespräch mit Vatican News Manuel Barrios Prieto, der neue Generalsekretär der EU-Bischofskommission COMECE. Zum Brexit äußerte er sich zurückhaltend; das Votum sei zu respektieren, die Beziehungen zu Großbritannien nach dem Ausstieg müssten von Verständnis getragen sein.

Die Krise der Institutionen, die Migrations- und die Wirtschaftskrise in Europa seien „Herausforderungen, die sich auf unsere Arbeit auswirken“, so der spanische Priester und Theologe. Respekt und Wahrung der Menschenwürde seien „die Werte, die im Wesentlichen in der Seele Europas sind“, sie gelte es hochzuhalten.

Barrios Prieto hat das Amt des COMECE-Generalsekretärs zum 1. September übernommen. Die Amtszeit des französischen Dominikaners Olivier Poquillon lief nach drei Jahren aus.

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Er habe Respekt vor der Aufgabe, die Stimme der katholischen Kirche in den europäischen Institutionen einzubringen, sagte Barrios. Die Europäische Union sei als ein Projekt des Friedens, des Wohlstands, der Gerechtigkeit und der Freiheit entstanden, und in diesem Prozess habe „die Kirche von Anfang an einen Beitrag leisten“ wollen. „Wir versuchen, dies in der Bischofskommission auf die bestmögliche Weise zu tun, mit einem aufrichtigen, offenen und transparenten Dialog mit den Institutionen.“

Der Brexit: Beziehungen erhalten

Zum Ausstieg Großbritanniens aus der EU, dem ersten in der Geschichte der Gemeinschaft, habe die EU-Bischofskommission mehrfach betont, dass das britische Votum zu respektieren sei. „Das europäische Projekt ist als ein Projekt geboren, das eng mit der Demokratie verbunden ist, also der Achtung vor der britischen Stimme“, so Barrios Prieto. „Wir können aber unser Bedauern äußern. Wie wir mehrmals gesagt haben, werden wir mit dem Brexit alle ärmer, und zwar nicht nur im wirtschaftlichen Sinn. Es muss alles getan werden, um sicherzustellen, dass die Beziehungen, die am Ende des Prozesses mit Großbritannien bestehen bleiben, Beziehungen der Zusammenarbeit, des Verständnisses sind.“

Als Besorgnis erregend bezeichnete der COMECE-Generalsekretär die Frage Irlands und seiner Grenze mit dem Vereinigten Königreich. „Wir hoffen, dass eine angemessene Lösung für alle gefunden wird.“ Großbritannien wird am 31. Oktober die EU verlassen. Damit würde die Grenze zwischen dem EU-Mitglied Irland und Nordirland, das zu Großbritannien gehört, zu einer Außengrenze. 

Interreligiöser Dialog und Ökumene

Eines der Zukunftsthemen für Europa ist aus Barrios Prietos Sicht interreligiöser Dialog und Ökumene. „Dialog ist ein Wort, das in den Reden der Päpste über Europa oft vorkommt – das Erlernen des Dialogs“, erinnerte der spanische Priester. Papst Franziskus habe sogar vorgeschlagen, Dialog zum übergreifenden Schulfach zu machen. Erlernen des Dialogs, das heißt lernen, im anderen einen guten Gesprächspartner zu erkennen.“ Ebenso habe Ökumene heute in Europa eine große Bedeutung. Barrios Prieto erinnerte an den berühmten Satz von Papst Johannes Paul II. von den beiden Lungenflügeln, mit denen Europa atmen muss. „Dieses Nebeneinander von West und Ost ist immer noch präsent, sowohl auf politischer und sozialer Ebene als auch manchmal auf kirchlicher Ebene. Und so hat die Ökumene auf diesem Gebiet viel zu tun.“

(vatican news – gs)

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17. September 2019, 13:25