Großbritannien: Kardinal warnt vor Verrohung des politischen Diskurses
Die politische Sprache in Großbritannien sei zunehmend durch verbale Gewalt gekennzeichnet, sagte der Vorsitzende der Bischofskonferenz von England und Wales. Die Bischöfe der Church of England hatten sich zuvor ähnlich geäußert und das teils aggressive Vokabular und den Mangel an Respekt als „inakzeptabel“ bezeichnet. Eine solche Art der politischen Führung brauche das Land nicht, urteilte Nichols.
Den Brexit nannte der Kardinal „ein sehr schwieriges Projekt, das ein gemeinsames Handeln erfordert“. Sowohl auf britischer als auch auf europäischer Seite gebe es seit zwei Jahren eine Abwehrhaltung, „die große Frustration hervorruft“.
„Ein Teil des Problems“, so Nichols gegenüber der BBC, sei die Reduktion der Europäischen Union „auf eine rein wirtschaftliche Blockade und die Diskussion um die nordirische Grenze auf eine Frage des Kommerzes.“ Am Anfang des europäischen Projekts habe jedoch das Ziel gestanden, eine auf Frieden basierende Gemeinschaft aufzubauen.
Es sei wichtig, diesen Horizont wiederherzustellen, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz von England und Wales. Außerdem solle man sich daran erinnern, „dass wir mit dem Referendum über den Brexit im Jahr 2016 die Institutionen der EU verlassen haben". Dies bedeute nicht, „damit aufzuhören, gute Nachbarn zu sein, weil wir immer an den europäischen Kontinent gebunden sein werden“, so der Kardinal.
(sir – tg)
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