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Demonstration in Hongkong Demonstration in Hongkong 

Hongkong: Kirchen setzen Zeichen für Frieden

In Hongkong gehen die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen prodemokratischen Demonstranten und der Polizei weiter. Gestern Mittag haben 44 Kirchen ihre Glocken geläutet, um inmitten der Proteste innezuhalten und zu beten.

Initiiert wurde die Gebetskampagne von Theresa Lee, einer Katholikin aus Honkong. Der chinesischen Diözesanzeitung „Kung Kao Pao“ sagte sie, das geplante Auslieferungsgesetz habe sie mit „tiefer Besorgnis“ erfüllt. Dieses Gefühl teilten immer mehr Menschen. „In der Gesellschaft gibt es viele Meinungen, aber ich glaube, dass die Kirche in dieser Zeit die Botschaft des Friedens verkünden sollte“, sagte Joseph Chan, ein Teilnehmer der Aktion. Kardinal John Tong, apostolischer Administrator von Hongkong, forderte gemeinsam mit anderen religiösen Führern die Polizei dazu auf, Hongkong eine „Cooling-off-Phase“ von zwei Monaten zu gewähren.

Gewaltsame Auseinandersetzungen gehen weiter

Seit drei Monaten demonstrieren weite Teile der Hongkonger Bevölkerung für den Fortbestand ihrer Rechte, für ein rechtsstaatliches Hongkong, das Demokratie und Meinungsfreiheit garantiert. Entzündet hatten sich die Proteste an einem Gesetzesvorhaben, nach dem in Hongkong festgenommene Personen nach Festland-China ausgeliefert werden können. Die Demonstranten werfen der Regierung vor, den freiheitlichen Sonderstatus zu untergraben, der der ehemaligen britischen Kolonie bis 2047 vertraglich zugesichert wurde. Hongkongs Regierungspräsidentin Carrie Lam legte den Entwurf auf Eis, zog den Entwurf aber nicht formal zurück.

Am Wochenende gab es erneut gewaltsame Zusammenstöße. Demonstranten besetzten unter anderem erneut den Flughafen, die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein.

(ucanews – bw)

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02. September 2019, 15:36