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Kundgebung von Angehörigen der 43 vermissten Studierenden Kundgebung von Angehörigen der 43 vermissten Studierenden 

Mexikos vermisste Studenten: Bischöfe fordern weiter Aufklärung

Vor fünf Jahren wurden in Mexiko 43 Studierende entführt und mutmaßlich ermordet. Die Hintergründe sind immer noch ungeklärt, als gesichert gilt aber das Umfeld des Drogenkriegs in Mexiko. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz ruft im Interview von Radio Vatikan dazu auf, das Verbrechen nicht noch weiter zu instrumentalisieren. Die Behörden seien mit massiven Gewalt im Land vielerorts überfordert.

„Wir erkennen an, dass es schwierig ist, das Motiv für diese Vorgänge herauszufinden, aber dennoch muss es für die Behörden vorrangig sein, die Situation zu lösen“, sagte uns Rogelio Cabrera López, Erzbischof von Monterrey und Vorsitzender der mexikanischen Bischofskonferenz. Die Bischöfe hätten „immer noch die Hoffnung, dass das Verbrechen aufgeklärt, die Schuldigen bestraft und die Rechtsstaatlichkeit gewahrt wird, um ein menschenwürdigeres Leben zu gewährleisten“, so der Bischof. „Das ist es, was Mexiko verlangt und was die Welt verlangt.“

Der Präsident der mexikanischen Bischofskonferenz warnte vor jeder weiteren Instrumentalisierung des Massenmordes und bat um Aufklärung. „Wir fordern die politischen Kräfte und die Gesellschaft im Allgemeinen auf, fünf Jahre nach diesem Unglück verantwortungsbewusst zu handeln und sie nicht politisch auszunutzen“, so der Bischof. Das Verbrechen an den 43 Studierenden dürfe sich „nicht in ein Banner verwandeln, um Dritten Schaden zuzufügen“ oder das Land zu destabilisieren. Mexikos Kirche ihrerseits arbeite weiterhin für Frieden und die Bekämpfung der Armut, die oft an der Wurzel der Gewalt stehe.

„Es scheint, dass diese Situation der Gewalt die Behörden in vielen Teilen des Landes überfordert“

Seit Jahrzehnten erlebt Mexiko Situationen, die eine wahre Tortur für Einzelpersonen, Familien und ganze Gemeinschaften sind. Bischof Cabrera bestätigt, dass viele Menschen in dem Land mit seinen 130 Millionen Einwohnern ständig unter Unsicherheit, Angst und Vertreibung leiden. „Es scheint, dass diese Situation der Gewalt die Behörden in vielen Teilen des Landes überfordert“, so der Vorsitzende der Bischofskonferenz.

Mexikos Präsident Andres Manuel López Obrador hat indessen den Informanten Schutz zugesagt, die zur Aufklärung des Falles der 43 vermissten Studierenden beitragen. Mexiko habe die Pflicht, mögliche Hinweisgeber zu beschützen und zu entschädigen, sagte er laut einem Bericht der Tageszeitung “La Jornada".

43 Studierende aus benachteiligten Familien

Vor fünf Jahren waren 43 Studierende der mexikanischen Lehrerausbildungsstätte „Raul Isidro Burgos" entführt und mutmaßlich ermordet worden. Sie wollten mit dem Bus von Iguala im Bundesstaat Guerrero nach Mexiko-Stadt fahren und am jährlichen Marsch zum Gedenken an das Studentenmassaker von 1968 teilnehmen. An der Ausbildungsstätte studieren junge Männer und Frauen aus armen und oftmals indigenen Familien, die ihre Ausbildung kostenlos gegen landwirtschaftliche Arbeit erhalten.

Das Verschwinden der 43 Studierenden stürzte Mexiko in eine tiefe gesellschaftliche Krise und sorgte weltweit für Entsetzen. In dem mittelamerikanischen Land sind seit 2006 mehr als 70.000 Menschen im Drogenkrieg zwischen rivalisierenden Banden und dem Staat getötet worden, Tausende werden vermisst.

(vatican news – gs)

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27. September 2019, 12:42