Russland: Orthodoxer Patriarch würdigt Austausch mit Heiligem Stuhl
P. Hyacinthe Destivelle vom Päpstlichen Rat für die Einheit der Christen, der die römische Delegation leitete, hob seinerseits die Nützlichkeit der alljährlichen Sommerkurse hervor, die den Nachwuchskräften im Klerus die Begegnung mit der jeweils anderen Kirche ermöglichen.
Der diesjährige Sommerkurs ging laut Bericht des Informationsdiensts der Wiener Stiftung Pro Oriente am Sonntag zu Ende. Die römisch-katholischen Priester und Ordensleute waren Gäste des von Metropolit Hilarion (Alfejew) geleiteten Theologischen Kyrill-Method-Instituts für Postgraduate-Studien. Am 26. August kamen die Teilnehmer des Sommerkurses mit dem Metropoliten zusammen, der sich allen Fragen über die aktuellen Beziehungen zwischen römisch-katholischer und russisch-orthodoxer Kirche stellte. Anschließend besuchten die Mitglieder der vatikanischen Delegation das Nowospasskij-Kloster und die Synodalabteilung für die Beziehungen der Kirche zur Gesellschaft und zu den Medien, die von Wladimir Legojda, einem Nichtkleriker, geleitet wird.
Ökumene durch konkrete Caritas
Besonders beeindruckt waren die Besucher aus Rom demnach vom Besuch in der Synodalabteilung für Caritas und soziale Dienste. Der stellvertretende Leiter der Abteilung, der Priester Aleksandr Aleschin, erläuterte die Arbeitsweise der russisch-orthodoxen Caritas. In den Eparchien entstehe die Caritasarbeit oft als Hilfsaktion für einzelne besonders bedürftige Personen. Die Synodalabteilung bemühe sich dann, durch Kurse, Online-Angebote und Studientage die Voraussetzungen für die Aufnahme der systematischen Caritas-Arbeit auf lokaler Basis zu schaffen.
Die jungen katholischen Priester und Ordensleute wurden auch mit konkreten Beispielen der Caritasarbeit wie der Obdachlosenhilfe und den derzeit 63 Mutter-Kind-Zentren konfrontiert. P. Destivelle betonte, er sei immer wieder überrascht, welche Fortschritte die Caritas-Arbeit der russisch-orthodoxen Kirche in kurzer Zeit gemacht habe. Er setze auf Zusammenarbeit auch in diesem Bereich, weil dies der beste Weg für die Kirchen sei, „einander näher zu kommen“.
(kap/poi - cs)
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