Suche

Plünderung eines von einem Ausländer geführten Ladens. Plünderung eines von einem Ausländer geführten Ladens. 

Südafrika: Kardinal Napier verurteilt Angriffe auf Ausländer

In Südafrika ist es erneut zu Gewalt gegen Ausländer und Migranten gekommen. Was in Johannesburg begann, hat jetzt auch die Hauptstadt Pretoria erreicht. Kardinal Wilfried Fox Napier OFM, Erzbischof von Durban, nannte die Angriffe auf Ausländer und Migranten falsch und betonte den Wert eines jeden Lebens. Dies sagte der Kardinal am Rande einer Veranstaltung der Caritas Südafrika in Benoni.

„Xenophobie ist nicht falsch, nur weil ich eines Tages auf der Flucht sein könnte und Zuflucht in einem anderen Land suche. Es ist falsch, weil diese Person als Ebenbild Gottes geschaffen ist – so wie ich“, sagte der Kardinal dem südafrikanischen Radio Veritas. „Jeder, wirklich jeder, hat ein Leben von höchstem Wert. Es ist egal, wo diese Person herkommt, ihre Abstammung, wie sie hergekommen ist. Es ist egal. Menschen sind geschaffen als Ebenbild Gottes“, betonte der Kardinal.

Politiker und Gewerkschaften befördern fremdenfeindliches Klima

In den letzten zwei Wochen hatten Gangs in Südafrika Migranten und Ausländer attackiert und von diesen geführte Läden geplündert und in Brand gesteckt. Die Unruhen rühren vermeintlich von einem Mord an einem Taxifahrer her. Die Situation schien sich zwar zuletzt beruhigt zu haben, doch kurz vor dem Wochenende gab es erneut Berichte von Gewaltausbrüchen: Dieses Mal in Sunnyside, einem der ältesten Stadtteile Pretorias.

Auch die Erhöhung des Polizeiaufgebots zeigte bislang keine Wirkung. Beobachter werfen der Regierung und den Behörden in Südafrika vor, nichts gegen die Angriffe zu unternehmen.  

Kardinal Napier beklagte, dass einige Politiker ein fremdenfeindliches Klima beförderten. So versuchten bestimmte Gewerkschaften und Berufsgruppen, Ausländer für ihre Arbeitslosigkeit verantwortlich zu machen. „Das stimmt nicht zwangsläufig. Ich denke, sie haben nicht einmal überprüft, ob das wahr ist oder nicht“, so Napier.

In einigen lokalen Medien ist zu lesen, die Migranten und Ausländer fungierten als Sündenböcke einer Regierung, die in einer Krise steckt – unfähig Jobs zu schaffen. Und so wird das Thema Fremdenhass, das längst überwunden zu sein schien, wieder Teil der öffentlichen Diskussion in Südafrika.

(vatican news - tg)

Danke, dass Sie diesen Artikel gelesen haben. Wenn Sie auf dem Laufenden bleiben wollen, können Sie hier unseren Newsletter bestellen.

02. September 2019, 17:20