Südafrika: Kardinal Napier verurteilt Angriffe auf Ausländer
Politiker und Gewerkschaften befördern fremdenfeindliches Klima
In den letzten zwei Wochen hatten Gangs in Südafrika Migranten und Ausländer attackiert und von diesen geführte Läden geplündert und in Brand gesteckt. Die Unruhen rühren vermeintlich von einem Mord an einem Taxifahrer her. Die Situation schien sich zwar zuletzt beruhigt zu haben, doch kurz vor dem Wochenende gab es erneut Berichte von Gewaltausbrüchen: Dieses Mal in Sunnyside, einem der ältesten Stadtteile Pretorias.
Auch die Erhöhung des Polizeiaufgebots zeigte bislang keine Wirkung. Beobachter werfen der Regierung und den Behörden in Südafrika vor, nichts gegen die Angriffe zu unternehmen.
Kardinal Napier beklagte, dass einige Politiker ein fremdenfeindliches Klima beförderten. So versuchten bestimmte Gewerkschaften und Berufsgruppen, Ausländer für ihre Arbeitslosigkeit verantwortlich zu machen. „Das stimmt nicht zwangsläufig. Ich denke, sie haben nicht einmal überprüft, ob das wahr ist oder nicht“, so Napier.
In einigen lokalen Medien ist zu lesen, die Migranten und Ausländer fungierten als Sündenböcke einer Regierung, die in einer Krise steckt – unfähig Jobs zu schaffen. Und so wird das Thema Fremdenhass, das längst überwunden zu sein schien, wieder Teil der öffentlichen Diskussion in Südafrika.
(vatican news - tg)
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