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Maronitenpatriarch Kardinal Bechara Rai Maronitenpatriarch Kardinal Bechara Rai 

Libanon: Patriarch Rai verurteilt religiöse Provokationen

Libanons Maronitenpatriarch Kardinal Bechara Rai hat Politikern des Landes vorgeworfen, mit religiösen Provokationen auf Stimmenfang zu gehen.

Statt „beizutragen, einen Staat zu errichten, der seine Einheit und Koexistenz erhält und Sicherheit, Stabilität und ein anständiges Leben für sein Volk bietet“, wollten viele Politiker im Namen ihrer Religion Macht und staatliche Mittel unter sich aufteilen, sagte Rai laut der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA am Sonntagabend in einer Predigt zu Beginn des Studienjahres an der Sankt-Joseph-Universität in Beirut. Gegenüber Radio Vatikan bekräftigte der Patriarch am Montag seine Vorwürfe.

Ein derartiges Verhalten, so der Kardinal, widerspreche der Verfassung und der Nationalcharta, die das Miteinander der Religionen im Libanon regeln, und dürfe nicht hingenommen werden. Rai verwies auf die Gründungswerte des Libanon, darunter die Einheit in der Vielfalt und die Koexistenz von Christen und Muslimen mit gleichen Rechten und Pflichten sowie einer ausgeglichenen Beteiligung an Regierung und Verwaltung. Damit sei der Libanon „ein Modell“ und stehe für eine arabische und internationale Botschaft.

Der Anteil der Christen in der libanesischen Bevölkerung beträgt rund 38 Prozent. Ein Großteil der übrigen Libanesen gehört hingegen der muslimischen Glaubensgemeinschaft an. 

(kna/vatican news – tg)

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07. Oktober 2019, 11:21