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Jean-Claude Hollerich, Vorsitzender der Comece im Gespräch mit Mario Galgano Jean-Claude Hollerich, Vorsitzender der Comece im Gespräch mit Mario Galgano 

EU: 30 Prozent des Sozialfonds für Armutsbekämpfung

Die EU-Bischofskommission COMECE und Caritas Europa fordern grundlegende Sozialreformen in der EU. Der Kampf gegen Armut und prekäre Beschäftigungsverhältnisse müsse intensiviert werden, heißt es in einer in Brüssel zum katholischen Welttag der Armen an diesem Sonntag veröffentlichten Erklärung.

Jeder fünfte EU-Bürger lebe in Armut oder sei von Armut bedroht, so COMECE und Caritas. Der digitale und ökologische Wandel wirke sich zudem auf die Arbeitswelt aus. Neue Beschäftigungsformen etwa bei der Arbeit über Online-Plattformen oder Scheinselbstständigkeit förderten auch die sogenannte Erwerbstätigenarmut. Konkret forderten die Kirchenvertreter Europas Politiker auf, mindestens 30 Prozent der Mittel des neu strukturierten Europäischen Sozialfonds für Maßnahmen der sozialen Inklusion und Armutsbekämpfung bereitzustellen. Zudem schlugen COMECE und Caritas vor, eine europäische Strategie für 2030 zu entwickeln, um grundlegende soziale Rechte wie faire Löhne und Gehälter, eine angemessene Gesundheitsversorgung oder eine Gleichstellung der Geschlechter zu erreichen.

Papst Franziskus hatte 2017 erstmals einen Welttag der Armen ausgerufen. Die Botschaft des Papstes steht in diesem Jahr unter dem Bibelwort „Der Elenden Hoffnung ist nicht für immer verloren“. Die Deutsche Bischofskonferenz machte im Vorfeld besonders auf die Situation von Frauen aufmerksam, die von Altersarmut betroffen sind.

(kna - mg)

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16. November 2019, 16:48