Frankreich: Mit dem Wagen Kathedrale gerammt
„Ein herausragendes Erbe wurde sowohl den Bewohnern der Stadt als auch den Gläubigen der katholischen Kirche gestohlen“, reagierte Marc Aillet, Bischof von Bayonne, Lescar und Oloron, in einer Erklärung vom Montag. Mit einem Fahrzeug, das wahrscheinlich mit einem Baumstamm ausgestattet wurde, schlugen die Diebe eine Seitentür des Gebäudes ein. Dann griffen sie den Schatz der Kathedrale an, indem sie ein schmiedeeisernes Tor absägten. Die Einbrecher nahmen auch etliche der liturgischen Objekte mit.
Engel mit gebrochenen Flügeln
Teil der Beute sei aber auch ein Messgewand aus der Zeit von König Franz I. im 16. Jahrhundert, sagte der Pfarrer, Pater Jean-Marie Barennes, der Tageszeitung „La Croix“. Der Diebstahl scheint schnell und kurz vonstatten gegangen zu sein, wie Spuren der Diebe am Boden und die gebrochenen Flügel einer Engelsstatue zeigten. Aufgeweckt durch den Lärm, alarmierten Anwohner die Gendarmerie, deren Eintreffen die Diebe vertrieb. Die Fahndung läuft.
Das malerische baskische Städtchen Oloron-Sainte-Marie liegt etwa 60 Kilometer Luftlinie von Bayonne entfernt. Die Ko-Kathedrale von Oloron-Sainte-Marie gilt als eines der Juwelen der Stils jener Epoche und wurde zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Diese Kathedrale war der bischöfliche Sitz der ehemaligen Diözese Oloron, die 1802 abgeschafft wurde. 1909 nahm der Bischof von Bayonne den Titel des Bischofs von Oloron und Lescar an.
In seiner Mitteilung bedauert Bischof Aillet, dass „sich solche schwerwiegende Vorfälle und dieser völlige Mangel an Achtung vor einem heiligen Erbe in Frankreich vermehren“. Er mache sich Sorgen um „den tiefen Sinn der Werte der Zivilisation, die unsere Gesellschaft ausmachen“.
(cath.ch – mg)
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