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Blick auf die Bombe aus der Ferne, darunter: Apokalyptische Zerstörung Blick auf die Bombe aus der Ferne, darunter: Apokalyptische Zerstörung 

Japan: Atombomben-Überlebende wartet auf Papstsegen

In Hiroshima sehen Überlebende des Atombombenabwurfs dem Papstbesuch entgegen. „Mehr als auf seine Worte in Hiroshima warte ich auf seinen Segen“, sagt die 92-Jährige Setsuko Hattori, die den Bombenabwurf am 6. August 1945 miterlebte.

„Hibakusha“ hofft auf Papstsegen

Der Nachrichtenservice Asianews veröffentlichte vor der Weiterreise des Papstes nach Japan das Zeugnis der heute 92-jährigen „Hibakusha“, wie man Überlebende des Atombombenabwurfs von 1945 in Japan nennt.

Nach der traumatischen Erfahrung war die Japanerin zum Katholizismus übergetreten. „Durch mein armes Leben haben verschiedene Menschen die katholische Kirche kennenlernen könnten“, so Setsuko Hattori.

Gegenüber Asisnews teilt sie ihre Erinnerungen an die Kriegszeit und den Atombombenabwurf vom 6. August 1945.

Zeugnis einer Überlebenden

„Im Jahr 1945 war ich in der dritten Klasse der Mädchenschule. Doch statt in die Schule zu gehen mussten wir in die Fabrik, um Projektile herzustellen. Am 6. August 1945, das war ein Montag, hatte ich meinen freien Tag. Ich konnte zu Hause bleiben und in Ruhe frühstücken. Es war in diesem Moment, als die Atombombe explodierte. In unserem Haus gab es viele große Fenster, die alle kaputt gingen, das Haus ist vollständig eingestürzt. Ich und meine Mutter konnten uns aus den Holztrümmern befreien, doch viele Glassplitter hatten in meine rechte Seite gebohrt. Der größte Splitter war ein Quadrat von ungefähr 15 Zentimetern. Er hat mich für mein ganzes Leben gezeichnet. Mein Vater hatte einen Gemischtwarenladen. Aber auch er musste in der Fabrik arbeiten, weil während des Krieges Mangel an Waren herrschte. An jenem Morgen musste er noch brauchbares Holz aus alten Häusern holen, das er dann für die Küche benutzen wollte und um im Bad Wasser zu wärmen. Jemand sagte uns, dass er mit seinem Karren in Richtung Stadtzentrum gefahren war. Seitdem haben wir nie mehr etwas über ihn gehört. Wir haben nicht einmal seinen Leichnam gesehen.“

Sie betet für den Papst

Aufgrund der körperlichen Beeinträchtigungen infolge der Bombe kann Setsuko Hattori am kommenden Sonntag, den 24. November, nicht an der Papstmesse in Hiroshima teilnehmen. „Ich bin glücklich, dass er nach Hiroshima kommt. Ich werde ihn sicher mit meinem Gebet begleiten“, sagt die Japanerin.

(asianews – pr)

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21. November 2019, 12:31